Nachdem nun der erste Schock verwunden ist, will ich doch noch einmal kurz auf die Ereignisse rund um unseren grandios-gloriosen SV 21 Bonenburg eingehen, die wir in den vergangenen Wochen erleben mussten. Letztendlich war es eine Verkettung unglücklicher Umstände, die das nun feststehende Resultat nach sich zogen.
Die Saison begann bei unserer ersten Mannschaft schon so, wie wir es seit etlichen Jahren leider schon gewohnt waren: Mit schweren Verletzungen von Leistungsträgern, und diese schwarze Serie zog sich durch die gesamte Spielzeit, so dass unser eh schon relativ kleiner Kader spätestens in der Rückrunde an die Grenzen seiner Belastbarkeit stieß. Dennoch erspielte man sich zum Beginn der Abstiegsrunde einen vermeintlich komfortablen Vorsprung von sieben Punkten auf die direkten Abstiegsplätze. Da insgesamt aber fünf Mannschaften von insgesamt zehn (wobei Würgassen nach deren Rückzug bereits als erster Absteiger gesetzt war) den Weg in die B-Liga antreten mussten, war dennoch äußerste Vorsicht geboten. Das war uns allen bewusst. Doch noch im letzten (sportlich belanglosen) Spiel der Qualifikationsrunde (0-0 zuhause gegen Germete) mussten wir weitere schwere Verletzungen hinnehmen.
Der Auftakt in die Abstiegsrunde zuhause gegen Albaxen ging dann verdient mit 1-2 in die Wicken und spätestens da war jedem, der die Liga ein wenig kennt, umso mehr klar, dass es schwer werden würde. Es folgte eine 2-6-Klatsche in Stahle.
Der Pflichtsieg bei der da schon quasi abgestiegenen SG Brenkhausen/Bosseborn-Ovenhausen fiel mit 4-0 standesgemäß aus, darauf folgte ein 2-2 gegen den Tabellenführer aus Vinsebeck, in dieser Partie zeigte unsere Mannschaft eine mehr als ansprechende Leistung.
Das Rückspiel in Albaxen ging ebenfalls mit 2-1 an den Gegner, beim 0-3 zuhause gegen Stahle war man in der Anfangsphase klar die bessere Mannschaft, hätte mit 2 oder 3-0 führen können/müssen, doch kurz vor der Halbzeit lag man nach einem Doppelschlag plötzlich mit 0-2 in Rückstand.
Es folgte ein deutliches wie standesgemäßes 5-0 gegen Brenkhausen, so dass wir uns die Option auf ein Endspiel in Vinsebeck offenhalten konnten.
Unter dem Strich haben wir in dieser Abstiegsrunde einfach zu wenig gepunktet, und das, obwohl unsere Jungs hier und da den besseren Start erwischten und in Führung gegangen waren (in Stahle und in Albaxen) oder kurz vor Schluss den Führungstreffer erzielt hatten (zuhause gegen Vinsebeck), doch es in all diesen Partien nicht verstanden, die Führung über die Zeit zu bringen.
Es gab in dieser Saison einige Schlüsselspiele, hervorzuheben ist sicherlich die unnötige 1-2-Niederlage am 27. März in Warburg, wo man in der zweiten Halbzeit drückend überlegen war, aber es da nicht korrigieren konnte, dass man den Beginn komplett verpennt hatte. Denn hätte man gepunktet, hätte man sich als Teilnehmer an der Aufstiegsrunde frühzeitig aller Abstiegssorgen entledigen können.
Auch das bereits erwähnte 1-2 zuhause gegen Albaxen, wodurch man einen Fehlstart in die Abstiegsrunde hinlegte, ist da zu nennen. Doch eine Partie sticht dabei besonders hervor: Das Spiel gegen die SG Bühne/Körbecke noch im alten Jahr, am 28. November. Da hatte man Mitte der zweiten Halbzeit 3-1 geführt, der Endstand lautete aber 3-3. Das sollte uns noch vor die Füße fallen.
Denn eben dieser Gegner wurde im Laufe der Abstiegsrunde zu unserem Rivalen im Kampf gegen den Abstieg. Zwar kam auch Bühne eher schleppend in die Runde, spielte anfangs sogar nur 2-2 gegen Brenkhausen, was (mal etwas böse gesprochen – Letztere sind eine hochsympathische und faire Mannschaft) einer Niederlage gleichkommt.
Doch in Bühne fand am 15. Mai ein Spiel statt, welches ohne Beteiligung unsererseits zu einem Schlüsselspiel für uns werden sollte. Nach einer Stunde lag Bühne mit 0-4 gegen Albaxen eigentlich hoffnungslos hinten, doch (der Fußballgott wird wissen, warum) irgendwie stand es am Ende 5-4 für Bühne. Ab diesem Spiel war Bühne wie ausgewechselt und räumte alles ab, was ihnen vor die Flinte kam.
So rückten sie uns angesichts unserer eigenen Ergebnisse immer weiter auf die Pelle und vor unserem letzten Spiel in Vinsebeck war die Ausgangslage so, dass wir mit einem Punkt Rückstand auf Bühne den ersten Abstiegsrang belegten. Das hieß, wir mussten in jedem Fall gewinnen, während Bühne in Albaxen nicht gewinnen durfte. Denn nur ein Punkt für uns hieße, wir müssten (aufgrund der drei Auswärtstore von Bühne in Bonenburg – siehe oben) trotzdem absteigen.
Zahlreiche Bonenburger Fans begleiteten unsere Mannschaft nach Vinsebeck, und unsere Mannschaft lieferte. Trotz zweimaligem Rückstand siegten wir dort verdient mit 3-2 und Albaxen führte schnell mit 2-0. Zwischenzeitlich waren wir somit über dem ominösen Strich. Doch einmal mehr düpierte Bühne den Gegner und drehte das Spiel in einen 3-2-Sieg.

Somit muss der SV 21 Bonenburg nach 13 Jahren A-Liga in die B-Liga absteigen! Bei unserem Kapitän Lars, der im letzten Spiel wie die ganze Mannschaft wirklich alles gegeben und in die Waagschale geworfen hatte, liefen bittere Tränen und ich versuchte, selber mit glasigen Augen, ihn zu trösten, ebenso wie alle seine Mitspieler. Es war ein trauriger Tag. Aber eben nur ein Tag in einem langen Leben eines Fußballvereins.

Natürlich möchte ich es nicht versäumen, der SG Bühne/Körbecke zum mehr als verdienten Klassenerhalt zu gratulieren. Das gebietet die Fairness.

Dass unsere Erste personell so gebeutelt war, schlug sich letztendlich auch in der zweiten Mannschaft nieder. Hier wurde die Personaldecke auch immer dünner, denn auch hier gab es etliche Verletzte und man konnte oft nur mit Mühe eine Mannschaft stellen, Altmeister Henning Schümann glänzte in der Saison-Schlussphase als Stammspieler, wofür man ihm nicht genug danken kann. Aber man schaffte es, die Saison ordentlich zu beenden, auch wenn es am Ende einige teils deftige Niederlagen setzte. Dadurch, dass der große Warburger SV im Laufe der Rückrunde seine zweite Mannschaft abmeldete (um deren Spieler in der Ersten einsetzen zu können und einen Zwangs-Rückzug von Letzteren zu verhindern) lief unsere Zweite als Letzter über die Ziellinie. Doch es verdient Hochachtung, dass diese Mannschaft ungeachtet aller Knüppel, die ihr zwischen die Beine geworfen wurde, die Saison sportlich und rechtschaffen beendete, ohne Taschenspielertricks und gefühlte Unsportlichkeiten.

Soviel zum Rückblick, schauen wir nach vorne.

Unsere zweite Mannschaft wird auch in der neuen Saison hoffentlich ein Team stellen können. Der Spaß am Fußball soll hier eine übergeordnete Rolle spielen und jedem aus Bonenburg oder dem Umland, der Freude am Kicken hat, soll hier eine Heimat angeboten werden können – Ergebnisse sind hier nur sekundär.
Für unsere erste Mannschaft hingegen beginnt mit dem Abstieg in die B-Liga eine neue Zeitrechnung. Ein neuer Trainer wird an der Linie stehen, die Mannschaft bleibt überwiegend zusammen. Zu den Personalien werde ich dann Weiteres ausführen, wenn der Kader endgültig feststeht.
Die neue Saison führt uns somit auf lange nicht gesehene Sportplätze, es gibt alte Derbies und wir werden von Jägern zu Gejagten. Es gibt allerlei Herausforderungen, die wir aber gerne annehmen.
Ich für mich kann nur sagen: Mehr denn je werde ich an der Seite unserer Mannschaft(en) stehen, natürlich auch weiter als Stimme am Mikrofon und moralische Stütze, wenn sie gebraucht wird. Keinen Millimeter weiche ich von eurer Seite.
Wir rücken eher noch mehr zusammen.
Weiterhin bin ich mir sicher, dass nicht ein Fan weniger aufgrund des unglücklichen Abstiegs an jedem Heimspielsonntag am Platz stehen und euch unterstützen wird.
Ich habe geschworen, dass ich den Weg, den ihr geht, mit euch gehe.
Ich bin stolz, auch jetzt an eurer Seite zu sein.
Wir sind nicht weg, wir nehmen nur Anlauf. Wir kommen wieder.

SV 21 Bonenburg – ein Leben lang. Liebe kennt keine Liga!
Ich liebe diesen Verein!
Nur der SVB!
Und jetzt feiern wir erstmal Schützenfest!