Noch’n Gedicht (Heinz Erhardt)
Sonntag war’s, ich kam aus Hessen,
so manchen Termin durft‘ ich nicht vergessen.
Der Christoph hatte eingeladen
zum Frühschoppen, ich kann euch sagen.
Vor Ort angekommen, es war eine Freud‘
da traf man allerlei bekannte Leut‘.
Und wie es dann nun mal so ist
man im Laufe des Tages die Zeit vergisst.
Inhalt
II. Mannschaft
Die Zweite, sie spielte am Mittag in Menne,
da ich wusste, dass ich’s ansonsten verpenne,
hab‘ ich direkt verzichtet, dorthin zu reisen
denn ich wollte ja noch ein paar Getränke verspeisen.
Ich wusste zum Glück den Schwene vor Ort,
er schickte mir verlässlich die Stände von dort.
Nach sieben Minuten war groß der Jubel,
der Kassem erzielte das 1-0 im Trubel.
Menne war nicht schlechter, das ist gewiss,
doch vor Bonenburgs Konsequenz haben nun alle Schiss.
Beim Gastgeber war viel Routine zugegen,
doch unsere junge Garde spielte mehr als verwegen.
So kam es, wie es kommen musste,
nach 34 Minuten der Bernhard ganz genau wusste,
wo die Kiste stand, er machte ihn rein –
es stand 2-0, so musste es sein.
Zur Halbzeit führten wir deutlich und klar,
in der Vergangenheit es nicht immer so war.
Unsere Zweite ist nun ein Punktegarant
und nicht mehr wie früher ein Niederlagenlieferant.
So spielte die Truppe zwar nicht überlegen
aber um Tore war sie auch später keineswegs verlegen.
Das 3-0 war nur eine Frage der Zeit,
der Thomas stand zum Einschuss bereit.
In der 51. Minute, das war die Entscheidung
ich mag die Jungs aus Menne,
drum bitt‘ ich um Verzeihung.
Der Uwe sagte, ihr wart nicht schlechter,
vielleicht wäre ein Remis sogar gerechter,
doch unsere Jungs, die sind derzeit gut drauf
sie haben nun mal einen richtigen Lauf.
Vorn klingelt’s häufig, hinten fast nie
so gibt’s eben zwei Punkte mehr als für’n Remis.
Vier Spiele, vier Siege, die gab’s zuletzt
so schaffte die Truppe den vierten Platz jetzt.
Schiedsrichter Bendfeld, der zückte vier Karten
unsere Mannschaft ist heiß, kann’s kaum erwarten.
Wo gehobelt wird, da fall’n nun mal Späne,
mit Einsatz gibt’s Karten, in so mancher Szene.
Doch einen Vorwurf kann dich den Jungs nicht machen,
mit Punkten heimwärts reisen,
es gibt schlimmere Sachen.
Ich bin sehr stolz auf euch, das kann ich euch sagen,
nun könnt ihr den Angriff auf die Tabellenspitze wagen.
All das konnte ich leider persönlich nicht sehen,
denn bei Christoph gabs Promille bis in die Zehen.
Um zwei, da stand der Schwene im Haus
und holte mich aus der Bude raus.
I.Mannschaft
Ich wäre ganz gerne noch länger geblieben,
doch die Erste, die rief mich, das ließ sich nicht aufschieben.
Nach Stahle zu reisen, war nun unser Ziel,
dabei hatte ich schon der Getränke zuviel.
„Das macht nix“, so dachte ich mir im Stillen,
denn Fan sein, das geht auch mit so machen Promillen.
Schwene, der fuhr uns ganz sicher in den Norden,
ohne uns die Erste? Das wär‘ was geworden!
Pünktlich trafen in Stahle wir dann ein,
einige bekannte Gesichter, so musste es sein.
Allersheimer schmeckt grässlich,
ich kann es euch sagen, trotzdem hab ich’s gekauft,
man muss ja was wagen.
Denn wer nicht wagt, der nicht gewinnt
und wer wie ich immer auf Punkte sinnt,
der kann auch mit Allersheimer leben,
auch wenn es schmeckt gänzlich daneben.
Einen halben Kasten habe ich für uns erworben,
trotzdem schmeckt die Plörre wie schonmal gestorben.
Egal, zum Anpfiff war ich an meinem Platz
in einem ziemlich leeren Stadion, fast ohne Rabatz.
Schiedsrichter Thamm, ein Mann von Format
pfiff pünktlich an, da eine Uhr er wohl hat.
Er war der beste Schiri, den ich sah seit Jahren
jederzeit auf der Höhe, wie es nur wenige waren.
Er pfiff fehlerfrei, ich tat, was ich sonst nicht mache,
nach Abpfiff zu ihm ich ging, Ehrensache.
Ich dankte ihm für seine gute Arbeit,
soviel muss auch mal übrig sein der Zeit.
Stahle war stark, das muss ich zugeben,
ihre ersten Schüsse gingen aber zum Glück daneben.
Nach ’ner halben Stunde, da war’s dann soweit,
ihr 1-0 war nur eine Frage der Zeit.
Unsere Jungs kämpften tapfer, das ist keine Frage
doch Stahle war zumeist Herr der Lage.
Mit 1-0 ging’s in die Pause, das war schon gerecht
es hätte höher stehen können, ganz echt.
Doch so war halt noch alles drin
und das Spiel nicht schon zur Pause ganz hin.
Zur Pause kam Leon Rustemeier für Müllers Jan,
womöglich kamen wir dadurch nochmal ran.
Leider machte Stahle einen Strich durch die Rechnung
und zerstörte nach 54 Minuten unser Fünkchen Hoffnung (2-0).
Der Ewers war’s, der nun blöderweise traf
und das Konzept unserer Trainer über den Haufen warf.
Eine gute Stunde war rum, da kehrte am Stück
durch Tobis Anschlusstreffer die Hoffnung zurück (2-1).
Kurzzeitig konnte man den Eindruck gewinnen,
als würden Stahle die Kräfte davonrinnen.
Doch nach 71 Minuten, ich weiß nicht wieso,
da jubelten wieder die anderen, so ein Griff ins Klo.
3-1 für Stahle, wie jeder weiß, eine Art Vorentscheidung,
so ein blöder S***.
Nun war Jaspar müde, er musste vom Platz,
für ihn kam Dennis Kleinert in die Punktehatz.
Doch auch er konnte das Spiel leider nicht wenden,
mit einem Sieg für Stahle musste die Nummer enden.
So sahen es wohl auch die Gastgeber
und machten im Nu, nach 82 und 87 Minuten den Sack zu (4-1, 5-1).
Man muss eingestehen, sie war’n nun mal besser
zum Glück bin ich ein Niederlagen-Vergesser.
Am Sonntag gegen Altenbergen, da muss ein Sieg her
nach Abpfiff erwarte ich dann drei Punkte mehr.
Dank Schwene kam ich pünktlich heim
oder sagen wir es so, ich hätte zuhause sollen sein.
Doch es kam natürlich anders, wie kann’s anders auch sein,
ich schaute noch einmal bei Christophs Feier rein.
Ein Blick in die Runde, ich konnt’s nicht anders erwarten,
da waren zugegen nur noch die ganz Harten.
Ich fügte mich dazwischen gar nahtlos ein,
ganz ehrlich, wir sind schon ein geiler Verein.
Ich liebe diesen Ort, ich liebe die Leute,
nicht nur gestern und morgen, sondern fraglos auch heute.
Traurig wär’s, wäre ich nicht dabei gewesen,
doch nun muss ich vor allem erstmal wieder genesen.
Vielen Dank für’s Lesen, ich hoffe ihr hattet etwas Spaß,
„ein Bericht in Reimform, das wär doch mal was“.
Das hab ich schon immer mal vorgehabt,
es war nun soweit, denn die Zeit, sie trabt.
Es wird wohl bei diesem einen Mal bleiben
es ist mal was and’res, aber
man darf’s halt nicht übertreiben.
Ich freu‘ mich auf Sonntag, und es gilt seit eh und seit je
Für immer und ewig
NUR MEIN SVB!