Der Spielplan verlangte es, dass unsere erste Mannschaft es nach Germete und Höxter nun mit TuS Bad Driburg zum dritten Mal in Folge mit einer Mannschaft aus dem oberen Tabellendrittel als Gegner zu tun bekam. Diese reisten am gestrigen Sonntag als Tabellenzweiter nach Bonenburg und es war zu erwarten, dass die Gäste keinen Zweifel an ihren Ambitionen aufkommen lassen wollten, dass sie den zu Relegationsspielen berechtigenden zweiten Platz, den sie innehatten, auch nach diesem Spieltag besetzen wollten.

Unsere Mannschaft hatte naturgemäß etwas dagegen, allerdings musste sie die Partie unter erheblich erschwerten Bedingungen bestreiten, denn neben den Langzeitverletzten Lovis Wagemann und Dennis Kriwet standen an diesem Nachmittag Daniel Schäfers, Patrick Brechtken, Julian Meyer, Hendrik Hoppe und Jaspar Wagemann nicht zur Verfügung.

Somit rückten Bernhard Schwiddessen und Lukas Pieperling aus der zweiten Mannschaft, die an diesem Nachmittag spielfrei hatte, in die erste Mannschaft nach. Auf der Bank nahmen neben Felix Müller, Andreas Richter und der kurzfristig reaktivierte Veteran Daniel Wagemann Platz.

Ich selber war frühzeitig am Platz und stellte fest, dass die Gäste mit einem großen Kader angereist waren, inklusive eines Ersatztorhüters hatten sie sieben (!) Spieler auf der Reservebank. Auch, dass sie mitsamt Schiedsrichter schon 10 Minuten vor Anpfiff aus der Kabine kamen, deutete auf einen hochmotivierten Gegner hin.

Die Mannschaften liefen bereits fünf vor drei ein, angeführt von Schiedsrichter Markus Sievers aus Hembsen, letzterer ließ mich die Ansagen dann vollständig durchführen, so dass der Anpfiff ziemlich pünktlich um 15 Uhr erfolgte.

Bei herrlichem Frühlingswetter fanden sich insgesamt etwa 80 Zuschauer ein, die Gäste hatten eine für den Tabellenplatz doch recht überschaubare Anzahl Zuschauer mitgebracht, es waren vielleicht insgesamt 15. Wenn der SVB mal als Tabellenzweiter irgendwo hinreist, laufen wir dort fünfstellig auf. So.

Die Gäste versuchten von Beginn des Spiels an Druck auszuüben, doch die SVB-Hintermannschaft war aufmerksam und konnte Bad Driburg vom eigenen Tor fernhalten. Unsere Jungs agierten aus einer stabilen Defensive heraus und versuchten ihrerseits, gezielt offensive Nadelstiche mittels schneller Vorstöße zu setzen. Wenn Bad Driburg einmal in Tornähe kam, war entweder Keeper Lutz Müller zur Stelle oder der Ball ging mehr oder minder deutlich am Kasten vorbei.

Einen solchen der schnellen Bonenburger Angriffe konnten die Gäste nach 5 Minuten nur durch Foulspiel etwa 30 Meter vor dem Tor unterbinden, als ein Spieler Bad Driburgs den Bonenburger Spieler unsanft von den Beinen holte. Gelbe Karte für den Übeltäter. Der fällige Freistoß wurde direkt auf das Tor gezimmert, doch der Keeper der Gäste hatte keine Mühe, den Ball zu fangen, auch der ihn anlaufende Roland Seewald konnte ihn nicht schocken.

In der 13. Minute wurde abermals ein Bonenburger unschön gelegt, dieses Mal auf Rechtsaußen etwa 18 Meter vom Gästetor entfernt. Und wieder war es die selbe Nummer… Gelb-Rot lag in der Luft, der Schiedsrichter ließ allerdings Gnade vor Recht ergehen und beließ es bei einer strengen Ermahnung. Wenig später reagierte auch der Trainer der Gäste und nahm den doch arg gefährdeten Akteur vom Feld.

Nach einer Viertelstunde gab es eine Ecke für Bonenburg, diese trat Tobi Ricken, er fand den zentral lauernden Toni Norberts, der den Gästekeeper prüfte. Dieser konnte den Ball nicht festhalten, es gab erneut (einen ergebnisneutralen) Eckball.
19 Minuten waren gespielt, als Lukas Pieperling zentral seinen Gegenspieler alt aussehen ließ und freistehend zum Abschluss kam, doch er schoss zu unplatziert, sodass der Keeper zur Ecke klären konnte.
Nach gut 25 Minuten geriet ein Rückpass der Bonenburger Hintermannschaft in Richtung Lutz etwas zu lässig und somit gefährlich, doch Lutz konnte die Situation bereinigen, bevor ein Gästespieler entscheidend eingreifen konnte.
Nach ziemlich genau einer halben gespielten Stunde dann die beste Chance für den SVB: Daniel Wulf startete einen Tempolauf über die linke Angriffsseite und brachte sich so in eine aussichtsreiche Schusssituation – doch der gute Gästetorwart konnte den druckvollen Schuss gerade so zur Ecke abwehren.
In der 36. Minute musste Bad Driburg erneut wechseln, diesmal verletzungsbedingt.

In Richtung Pausenpfiff versuchte Bad Driburg seinerseits, den Druck noch einmal zu erhöhen, hatte dabei nach 40 Minuten die beste Chance, als ein Blauer halblinks im Strafraum nach einem Zuspiel mittels Freistoß völlig blank zum Abschluss kam, doch er verzog den Schuss so grandios nach links vom Tor weg, dass allen im Stadion ein Raunen herausrutschte. Selbiger Spieler hatte wenige Minuten zuvor eine ähnliche Schusschance, der Ball landete dann ca 10 Meter vom Strafraum entfernt bei einem Bonenburger Spieler. Der Ball ist halt rund.

Bis zur Pause konnte unsere Mannschaft das 0-0 über die Zeit bringen, es passierte nichts Nennenswertes mehr. Trotz der personellen Engpässe hielt unsere Mannschaft bisher ordentlich mit und hatte seinerseits sogar die besseren Chancen zu verzeichnen. Fragestellungen zur zweiten Halbzeit waren nun, wie lange unsere Jungs das aufwändige Spiel gegen den spiel- und laufstarken Gegner aufrechterhalten können und vor allem natürlich, wie der Gegner nun agieren wird.

Personell unverändert gingen beide Mannschaften den zweiten Durchgang an und Bad Driburg erhöhte nun spürbar die Schlagzahl, rannte nun ein ums andere Mal gegen das noch haltende Bonenburger Bollwerk an. In der 48. Minute hatten sie eine erste richtig große Gelegenheit, als zentral ein Spieler durchbrach und Lutz mit einer glänzenden Parade die Situation noch gerade so klären konnte.

Nur zwei Minuten später hatten sie ca 20 Meter halblinks vor dem Tor eine Freistoßgelegenheit, der Ball ging jedoch ziemlich deutlich über das Tor.
In der 53. Minute musste Daniel Wulf angeschlagen vom Feld, für ihn kam Altmeister Daniel Wagemann ins Spiel.
Immer wieder kamen die Driburger vor das Bonenburger Gehäuse, waren jetzt drückend überlegen. Nach 54 Minuten hab ich den Ball schon im Tor gesehen, doch in bester Mario-Gomez-Gedächtnismanier nagelte ein Gästespieler den Ball aus unmittelbarer Nahdistanz über das leere Tor.

In der 56. Minute war der Druck dann doch zu groß, diesmal griffen sie über halbrechts an, kamen zum Abschluss und Lutz konnte diesen noch gut parieren – doch der nun in die Mitte prallende Ball fand einen dankbaren Abnehmer und dieser konnte mühelos zum mittlerweile hochverdienten 0-1 abschließen.

Jubel natürlich bei den Gästen, betretenes Schweigen auf Bonenburger Seite. Da dieser Treffer sich aber seit dem Wiederanpfiff bereits angedeutet hatte, hielt sich der Schock in Grenzen.
Auch unsere Jungs waren darum bemüht, bestmöglich weiterzuspielen und auch den Weg in die Spitze zu finden, doch die spärlichen Bemühungen versandeten in dieser Phase weitestgehend, das im Mittelfeld durch das Fehlen von Daniel Schäfers und Patrick Brechtken klaffende Loch machte sich nun immer stärker bemerkbar. Bad Driburg hingegen versuchte immer wieder, schnell vor das Bonenburger Tor zu kommen und so schnellstmöglich die Entscheidung herbeizuführen.

Diese fiel dann auch in der 73. Minute, als ein abermaliger durchdacht herausgespielter Angriff der Gäste an den Bonenburger Strafraum führte und von dort hatte der Angreifer keine Mühe, auf 0-2 zu erhöhen. Nach dem Spielverlauf im zweiten Durchgang war das dann in der Tat zumindest eine Vorentscheidung.
In der 78. Minute wechselte unser Trainerteam noch einmal und brachte Felix Müller für den ebenfalls angeschlagenen Tobi Ricken, der an diesem Nachmittag leider erstmals im neuen Jahr ohne Torerfolg blieb.

In der Schlussphase waren unsere Junge gegen nun sich etwas zurückziehende Bad Driburger bemüht, noch einmal offensive Akzente zu setzen, doch sowohl Daniel Wagemann, als auch der aufrückende Roland Seewald nach einer schönen Einzelleistung über halblinks blieben gegen den aufmerksamen Gästekeeper nur zweiter Sieger.
Nach einer kurzen Nachspielzeit beendete der Schiedsrichter die Begegnung.

Bad Driburg verdiente sich durch eine deutliche Leistungssteigerung im zweiten Durchgang, wohl auch durch nachlassende Kräfte unserer Mannschaft, den Sieg und hatte das Glück (oder Können), in den wichtigen Phasen der Partie jeweils zu treffen. Ob es anders gelaufen wäre, hätte unsere Mannschaft eine ihrer Chancen in der ersten Hälfte genutzt, verweise ich ins Reich der Spekulation.
Oder um es mit dem Fußballgenie und verhinderten Jahrhunderttrainer Lothar M. zu halten: „Wäre, wäre Fahrradkette!“.

Mit diesem Spiel brauchen wir uns nicht lange aufhalten, Haken hinter und fertig. Bad Driburg war am gestrigen Nachmittag leider eine Nummer zu groß, das muss man halt auch einmal zugeben, auch wenn unser gestern auf dem Platz stehendes allerletztes Aufgebot sich durchaus wacker geschlagen hat.

Den Fokus müssen wir nun auf das Spiel am Freitag bei TuS Hembsen legen, einen direkten Konkurrenten in unseren Tabellenregionen, der momentan völlig von der Rolle zu sein scheint. Aber das darf uns nicht interessieren, viel wichtiger ist, dass sich die Personalsituation bis Freitag wieder entspannt und der eine oder andere, der uns gestern so schmerzlich fehlte, dann wieder mitwirken kann. WIR müssen uns auf UNSERE Stärken besinnen und dem Gegner UNSER Spiel aufzwingen. Mit den auch am Freitag sicherlich wieder zahlreich mitreisenden Bonenburger Fans im Rücken werden wir wieder etwas Zählbares erkämpfen, davon bin ich felsenfest überzeugt.

Es gibt mal wieder eine knifflige Situation zu meistern. Ich meistere mit!
Nur der SVB

Euer Werner