Nachdem das vergangene Wochenende keine Punkte für beide Seniorenmannschaften mit sich brachte, sollte nun gestern alles besser werden. Doch wie so oft kam erstens alles anders und zweitens als man denkt…
Inhalt
II.Mannschaft
Zur gewohnten Zeit gegen 11.30 Uhr begab ich mich in Richtung Sportanlage, um alles für den sonntäglichen großen Heimspieltag herzurichten. Am Platz angekommen, erblickte ich zunächst einen zahlenmäßig sehr großen Kader unserer zweiten Mannschaft und bei ihr weilte bereits der Schiedsrichter der C-Liga-Partie, Friedrich Niemeier, der ein immer gern gesehener Gast in Bonenburg ist.
Während ich alles aufbaute, sah ich, wie Daniel Wulf den Platz abstreute, dabei war nicht zu übersehen, dass ihm allmählich der Kalk ausging – an der Außenlinie zur Tribüne hin musste man sich bereits mit Hütchen aushelfen. Doch bis zum Spiel der Ersten konnte man nachorganisieren, so dass dann der Platz ordnungsgemäß präpariert war. Doch für das Spiel der Zweiten nahm der Schiedsrichter den Platz so ab, ein ordentliches Spiel konnte ja ausgetragen werden.
Ansonsten war der Kader der zweiten Mannschaft gut aufgestellt, personell werden wir keine wesentlich bessere Truppe aufstellen können. Lukas Pieperling kehrte in den Kader zurück, auch Bernhard Schwiddessen war aus Übersee wieder da – dazu hatte sich noch Patrick Brechtken bei der Zweiten angemeldet. Darüber hinaus standen alle Schlüsselspieler zur Verfügung – somit waren wir alle optimistisch, dass gegen die SG Niesen/Siddessen II etwas Zählbares herausspringt.
Bevor das Spiel anfing, ging ich kurz in die nebenan gelegene Eggehalle, um zu überprüfen, inwieweit die Musik vom Sportplatz dort zu hören war – denn an diesem Nachmittag feierte der Kirchenchor „pro musica“ dort sein Jubiläum und ich wollte das Chorkonzert so wenig wie möglich – am besten gar nicht – beeinträchtigen; in so einem kleinen Ort wie Bonenburg dürfen sich die ansässigen Vereine nicht gegenseitig das leben schwer machen. Zu meiner Überraschung hörte man trotz geöffneter Fenster so gut wie nichts.
Anpfiff
Pünktlich eröffnete Friedrich die Partie und schon wenig später begann es zu regnen, die Sonne, die kurz zuvor noch schien, hatte sich verkrümelt. Es sollte ein Omen für den Sonntagnachmittag werden…
Dabei fing das Spiel gut an, denn bereits in der dritten Minute wurde Dennis Mühlig, der in den Strafraum eingedrungen war, vom Torhüter irregulär behindert – Dennis konnte den Ball noch in Richtung Tor bringen, doch ein Verteidiger schlug die Kugel weg. Der Schiedsrichter wartete dies ab und zeigte dann auf den Punkt – Elfmeter für den SVB!
Nicolas Wilmes legte sich den Ball zurecht, lief an und schoss – flach in die Mitte, wo der Keeper der Gäste keine Mühe hatte, den Schuss abzuwehren, denn er musste seinen eindrucksvollen Körper gar nicht bewegen. Den Abpraller beförderte ein Verteidiger dann aus dem Strafraum. Riesenchance vertan…
Zwei Minuten später wieder Nicolas: Durch die Mitte war er durchgebrochen und tauchte erneut allein vorm Torwart auf – doch erneut konnte er die Kugel nicht versenken, der Ball ging links am Gehäuse vorbei.
Nach zehn Minuten die dritte hochkarätige Chance, Thomas Pooch stand mutterseelenallein vor dem Keeper, doch auch diesmal blieb letzterer Sieger, fischte den Abschluss gut weg.
Nur eine Minute später wurden die Gäste erstmals gefährlich, ihr Spieler mit der Nummer 11 setzte sich durch, lief allein auf Florian Niggemann im Tor zu, dieser zog es vor, im Kasten zu bleiben und der Angreifer hatte so keine Mühe, den Ball locker zum bis hierher schmeichelhaften 0-1 einzuschieben (11.).
Dieser Treffer schockte unsere Mannschaft sichtlich, denn in der Offensive passierte nun wenig bis gar nichts mehr. Ganz anders die Gäste: Nach 16 Minuten spielten sie einen Traumpass aus dem Rückraum direkt in den Lauf der schon bekannten Nummer 11, wieder kam Florian nicht heraus, wieder war die Nummer 11, welche bereits Bezirksliga gespielt hatte, was man auch sah, eiskalt und schob zum 0-2 ein. Das nennt man dann wohl optimale Ausbeute. Ein Umstand, der uns an diesem Nachmittag verfolgen sollte.
In der 25. Minute spielte Florian dann ein bisschen lässig im Strafraum herum und um ein Haar wäre ein Angreifer zum Ball gekommen, doch Kapitän Daniel Sommer eilte seinem Keeper zur Hilfe und bereinigte die Situation.
Nach 29 Minuten dann mal wieder ein Lebenszeichen unserer Offensive, Kevin Voss kam im gegnerischen Strafraum zum Abschluss, doch der gute Gästetorhüter klärte zur Ecke, die – getreten durch Daniel Sommer – keine Torgefahr heraufbeschwor.
In der 32. Minute hätte Niesens 11er um ein Haar wieder zugeschlagen, doch diesmal klärte die Bonenburger Hintermannschaft mit vereinten Kräften. Vier Minuten später jagte Dennis den Ball einfach mal in Richtung Gästetor, der Ball prallte von der Latte ähnlich wie einst in Wembley zu Boden, doch er kam deutlich sichtbar vor der Torlinie auf. Es bleib beim 0-2. In der 39. Minute bekam ein Niesener in abseitsverdächtiger Position den Ball und schoss aufs Tor – war aber ziemlich egal, denn er traf lediglich das rechte Außennetz.
Bis zur Halbzeit passierte nichts mehr, es blieb beim 0-2.
Halbzeit
Nach dem Seitenwechsel ergab sich ein ähnliches Bild. Dem SVB konnte man das Bemühen nicht absprechen, doch so gut wie alle Offensivbemühungen verpufften in der gut sortierten Gästeabwehr, spätestens beim Keeper war Schluss. In der 51. Minute brachte Lukas den Ball mal schön von rechts in den Strafraum, doch der nachfolgend Kopfball flog links am Tor vorbei.
In der 54. Minute waren die Gäste wieder im Bonenburger Strafraum, doch diesmal konnte Florian die Situation klären, wenn auch erst im Nachfassen.
Genau eine Stunde war auf der Uhr, als auch wir endlich einmal jubeln konnten. Niesens Torwart konnte einen Distanzschuss nicht richtig festhalten, Nicolas spitzelte ihm den Ball vor der Nase weg und hatte so keine Mühe, den Anschlusstreffer zum 1-2 zu erzielen. War dies der Anfang der Wende?
Leider nicht wirklich, denn nun zogen die Gäste wieder die Zügel an. In der 65. Minute konnte Florian noch sehenswert mit dem Knie parieren, drei Minuten später trafen dann auch die Gäste mit einem guten Schuss die Querlatte.
In der 70. Minute verpufften dann unsere zarten Hoffnungen auf einen Punktgewinn, denn der 11er der Gäste schlug wieder zu und schoss aus dem Strafraum heraus zum 1-3 ein. Grmpf.
Dieser Treffer brach die Moral unserer Jungs, und die Gäste hatten leichtes Spiel. In der 75. Minute machten die Niesener dann endgültig den Sack zu, mal ein anderer Spieler, die Nummer 13, traf aus der Strafraummitte heraus freistehend zum 1-4.
Und es kam noch schlimmer, denn in der 78. Minute lenkte Marc Jochheim den Ball zum 1-5 ins eigene Tor und vier Minuten später setzte abermals die Nummer 11 mit seinem vierten Treffer des Tages den Schlusspunkt zum 1-6-Endstand.
Pünktlich beendete der gewohnt souverän pfeifende und angesichts der höchst fairen Partie wenig geforderte Schiedsrichter das Spiel.
Am Ende stand eine böse Klatsche, die sicherlich vermeidbar gewesen wäre, hätte man die Hochkaräter vom Beginn des Spiels verwandelt – wer weiß, wie die Partie sich dann entwickelt hätte. Aber wie sagte schon Deutschlands intelligentester Doofkopf Lothar M.: „Wäre wäre Fahrradkette!“. Unterm Strich und in der Statistik steht diese Niederlage. Kurios war auch, dass unsere Mannschaft gefühlt 25 Ecken zugesprochen bekam, die aber allesamt mehr oder weniger harmlos waren.
Abpfiff II. Mannschaft
Nun hofften wir, dass es die Erste besser machte, die Aufgabe war allerdings mit dem FC Stahle alles andere als leicht, denn auch in dieser Saison gehören sie zum erweiterten Favoritenkreis.
Es hatte sich schon beim Spiel der Zweiten angedeutet, der Trend setzte sich fort, es waren weniger Zuschauer als sonst am Platz, sicherlich hatte das „pro musica“-Jubiläum nebenan seinen Anteil daran. Insgesamt waren es rund 50 Fans, aus Stahle war wie üblich niemand mitgereist.
Unter den Zuschauern weilte auch schon während der Partie der Zweiten Michael Dorstewitz, der später das Spiel der ersten Mannschaft pfeifen sollte – ein altbekannter Referee, der schon oft Spiele mit Bonenburger Beteiligung geleitet hatte.
I.Mannschaft
Anpfiff
Pünktlich um 15.00 Uhr ging es los und die Gäste versuchten von Beginn an, dem Spiel ihren Stempel aufzudrücken. Gerade einmal vier Minuten waren gespielt, als Christof Stallmeister im Tor erstmal eingreifen musste und sicherheitshalber zur Ecke klärte.
Unsere Mannschaft war bemüht, die Gäste vom eigenen Tor fernzuhalten, was aber nicht so recht gelingen wollte. Gerade die linke Abwehrseite des SVB entpuppte sich an diesem Nachmittag als Schwachstelle, in die die Gäste immer wieder zu stoßen vermochten. So auch nach 12 Minuten, als sie über rechts bis an die Grundlinie liefen, den Ball scharf hereinbrachten, wo die Nummer 17 der Gäste sträflichst alleingelassen lauerte und nur einschieben brauchte. 0-1.
Nur drei Minuten später eine vergleichbare Situation, diesmal drückte die Nummer 7 den Ball freistehend über die Linie. 0-2. Au weia.
Ein erstes Lebenszeichen der SVB-Offensive dann nach 16 Minuten, Ralf Haurand brachte nach Vorstoß über rechts eine schöne Flanke in den Gästestrafraum, der Ball fand Daniel Schäfers, doch dieser köpfte den Ball am linken Pfosten vorbei.
Nach 20 Minuten erhöhten die Gäste dann auf 0-3, wieder die Nummer 17. Wenn das so weiterging, setzte es an diesem Nachmittag auch für die Erste eine herbe Schlappe.
Doch in der 22. Minute konnten wir endlich jubeln: Daniel Wulf war schön über die rechte Seite bis an den Strafraum gelaufen, legte den Ball auf Dennis Kriwet, der keine Mühe hatte, den Ball einzuschieben und so auf 1-3 zu verkürzen.
Es begann eine kleine Drangphase des SVB, Ralf brachte den Ball, diesmal in Form eines Freistoßes, in den Gästesechzehner, von wo der Ball abgewehrt wurde, dieser landete bei Dennis und er versuchte, direkt abzuziehen – doch die Kugel flog mehr oder minder deutlich über das Tor.
Nach einer halben Stunde ließ sich auf der rechten Abwehrseite zunächst Ralf den Ball abluchsen, was ihn dazu motivierte, zum Spurt anzusetzen und seinem Gegenspieler, der sich bereits im Sechzehner befand, nachzustellen. Ich nahm mein Buch und schrieb „Ralle Foulelf…“ als der Pfiff ertönte und es Strafstoß nach Foul durch Ralf gab. Sowas von unberechtigt. Frechheit. Die Nummer 17 der Gäste lief an, schoss, Stalli parierte glänzend…JAAAAAAA…der Ball fiel dem Schützen wieder vor die Füße, dieser schoss abermals und diesmal ins Tor…NEEEEEEEIN! 1-4. Mist, verdammter.
Schon jetzt war das Spiel gelaufen, es ging eigentlich nur noch um Schadensbegrenzung. Stahle kontrollierte die Partie nach Belieben, ließ kaum etwas zu und mit dem Halbzeitpfiff markierten sie gar das 1-5. Unsachgemäß argumentierende Anwesende murmelten etwas von „zweistellig“, sie hatten sich aber vertan, zweistellig wurde es an diesem Nachmittag auf einem anderen Platz in der A-Liga…
Halbzeit
Nach der Pause reagierte Trainer Benna Gockeln, der noch einmal ohne seinen Trainerkollegen Hubertus Schade, der nach wie vor im Urlaub weilte, auskommen musste und brachte mit Jochen Jochheim und Josef Schwiddessen (für den angeschlagenen Daniel Schäfers und Florian Ernst) frische Kräfte.
Diese schienen sich zunächst auszuzahlen, denn in der 52. Minute markierte Dennis Kriwet mit seinem zweiten Treffer des Tages das 2-5, indem er den Torwart gekonnt umspielte.
Doch auch dieser Treffer brachte die Gäste nicht aus der Fassung, sie spielten nun locker ihren Stiefel runter, verwalteten ihre Führung und so plätscherte die Partie ihrem Ende entgegen. Der SVB nutzte das Wechselkontingent voll aus, brachte noch Hendrik Hoppe (für Jaspar Wagemann, 62.) und Daniel Berendes (für Dennis Kriwet, 64.), was aber auch keine Belebung des Spiels mehr bringen sollte.
Im Gegenteil, mit dem Schlusspfiff markierten die Gäste sogar noch das 2-6. Puuuh, gut dass danach Schluss war. Der insgesamt gute Schiedsrichter hatte aufgrund der sehr fairen Partie keine Veranlassung, groß nachzuspielen und so endete das Spiel quasi genau nach 90 Minuten.
Abpfiff I. Mannschaft
So endete ein Tag zum Vergessen, beide Mannschaften bekamen einen Sechserpack eingeschenkt, doch beiden Mannschaften spendete ich Trost. Solange es Fußball gab und gibt und geben wird, gibt es solche Tage. Speziell wir haben das schon öfter erlebt und werden uns auch diesmal am eigenen Schopf aus dieser kleinen Krise ziehen. Man muss auch konstatieren, dass wir aktuell in Serie die stärksten Mannschaften der Liga vor der Brust haben.
Vorschau kommende Woche
Nächste Woche in Albaxen wird es auch schwer, aber als alteingesessener A-Ligist muss es unser Anspruch sein, bei einem Aufsteiger etwas Zählbares mitzunehmen.
Jedenfalls saßen wir gestern nach Abpfiff noch einige Zeit zusammen und führten hochwertige Kamingespräche bei einem Gläschen Chardonnay und als am Platz Schluss war, schauten noch einige ganz Verwegene beim „pro musica“-Jubiläum vorbei, wo wir das Ende der Veranstaltung noch ein wenig herauszögerten…
Kopf hoch Jungs, auch dies werden wir durchstehen! Gemeinsam sind wir stark!
Nur der SVB!