Erneut komme ich erst mit Verspätung dazu, auf das Geschehen rund um unseren grandios-gloriosen SV 21 Bonenburg zurückzublicken, da ich die letzten beiden Tagen aus dienstlichen Gründen in Bonn weilte.

Wenden wir uns aber nun unserem SVB zu.

Dieses Jahr hatten wir die vermeintliche Ehre, Teil des Saisoneröffnungsspiels der Kreisliga A Höxter sein zu dürfen. Dieses wird traditionell vorgezogen und am Freitagabend vor dem eigentlichen Spieltag ausgetragen.

Gastgeber war diesmal der FC Germete-Wormeln, dieser empfing eben den einzigen in Frage kommenden Publikumsmagneten der Fußballwelt, eben unsere erste Mannschaft.

Es war ziemlich warm und da es kurz zuvor etwas geregnet hatte, hatte dies nicht für eine Verbesserung, sondern vielmehr für eine Katastrophisierung der Luft gesorgt, denn es herrschte eine tropische Waschküchen-Atmosphäre, sogar der Schweiß, der in Strömen an einem herunterlief, fing an zu schwitzen. Von der Sonne war weit und breit nichts zu sehen, im Gegenteil – die heraufziehenden dunklen Wolken verhießen nichts Gutes.

Dann erspähte ich den etatmäßigen Kapitän Lars Hoppe, der in zivil am Platz stand. Also noch eine Hiobsbotschaft – wir mussten ohne Lars in die Schlacht!

Während die Spieler, angeführt vom Unparteiischen Bahattin Özdem, auf den Platz kamen, verlas der Gastgeber die Mannschaftsaufstellung.

Aber genug gemeckert, es ertönte der Anpfiff. Nach einer kurzen Abtastphase kam Bonenburg immer besser ins Spiel, nach sechs Minuten gaben unsere Jungs in Person von Daniel Wulf den ersten Schuss auf das Germeter Tor, welches wie in den letzten 76 Jahren auch durch Sebastian Hoppe, zugegebenermaßen einer der besten Keeper der A-Liga, gehütet wurde, ab.

Aber auch Germete wollte seinen paar Zuschauen etwas bieten, einen Freistoß aus etwa 25 Metern in zentraler Position ging aber deutlich über das von Christof Stallmeister besetzte SVB-Tor (9.). Ansonsten kam von ihnen nicht viel.

In der 16. Minute sah der agile Daniel Schäfers, dass der Heimkeeper etwas weit vor dem Kasten stand und zog aus rund 25 Metern einfach mal ab, doch der Ball verfehlte sein Ziel. Die rund 30 Bonenburger Fans applaudierten angesichts der Schlitzohrigkeit ihres Spielmachers.

Nach 22 Minuten dann DIE Chance des bisherigen Spiels. Jaspar Wagemann wurde aus dem Rückraum schön eingesetzt und lief allein auf das Germeter Gehäuse zu, doch er verzog seinen Schuss, der Ball kullerte links am Tor vorbei. Maaaaaaaaaaann, das hätte es sein müssen!

Das Spiel wurde nun ruppiger, auch weil der Schiedsrichter Unsicherheiten in der Zweikampfbewertung offenbarte. Mal ließ er eindeutige Foulspiele laufen, mal pfiff er Belanglosigkeiten ab. „Die können echt nur pölen!“ kommentierte Hendrik. Unter anderem wurde Patrick Brechtken in einem Zweikampf heftig attackiert, was ihm das ganze folgende Spiel zusetzte, doch er biss auf die Zähne und hielt bis Abpfiff durch.

In der 35. Minute dann eine Schrecksekunde für unsere Mannschaft: Plötzlich lag der Ball im Bonenburger Tor, doch der Schiedsrichter hatte zuvor wegen Handspiels abgepfiffen. Da war sie wieder, die Handregel. Die Hausherren prostestierten nur halbherzig, in Richtung des Spielers, der am lautesten motzte, argumentierte Hendrik „Ihr könnt doch eh nur pölen!“. Im direkten Gegenzug bekam der SVB einen Freistoß nahe des Sechzehners, doch auch dieser wollte partout nicht ins gegnerische Tor.

Dann schlug die 39. Minute. Nachdem unsere Abwehrreihe mal wieder einen harmlosen Angriff der Hausherren mühelos abgefangen hatte, gelangte der Ball zu Daniel Schäfers, der einen gegnerischen Spieler, der wegrutschte und sich dabei auch noch verletzte (rutschiger Platz!!!), ziemlich alt aussehen ließ und dieser drang über rechts in Germetes Strafraum ein.

Er sah den links vollkommen blanken Jaspar, auf den er gekonnt querlegte und aus sechs Metern drosch er den Ball ins TOOOOOOOOOOOOOOOOOR für den SVB! 0-1!

Es hätte sogar noch besser kommen können, in der 43. Minute landete eine Schuss eines SVB-Spielers am Innenpfosten und von da im Tor. Doch der Schiedsrichter verweigerte dem Treffer die Anerkennung, da er gesehen haben wollte, dass ein im Abseits stehender Bonenburger den Ball noch berührt habe. Das habe ich anders gesehen, nach meiner Einschätzung war da nach Schussabgabe keiner mehr dran, der Treffer hätte zählen müssen!

Dann war Halbzeitpause.

Die SVB-Führung war vollkommen verdient, die Mannschaft investierte wesentlich mehr ins Spiel und zeigte auch die reifere Spielanlage, wobei das spielerische Niveau insgesamt eher mittelmäßig war. Aber der kämpferische Einsatz, hier möchte ich besonders Ralf Haurand, Josef Schwiddessen, der erneut ein gutes Spiel zeigte und auch Jan Müller, die allesamt sehr fleißig waren, besonders hervorheben. Germete wirkte gehemmt, es war kein erkennbarer Spielfluss vorhanden, der Substanzverlust im Sommer schlug sich deutlich nieder.

Unverändert kamen beide Mannschaften aus der Kabine. Schon in der ersten Hälfte hatte es begonnen zu regnen, doch im Laufe des zweiten Durchgangs wurde der Regen immer stärker, so dass es die Gästefans weitestgehend vorzogen, sich unter die Tribüne zurückzuziehen. Ich zog es vor, nahe an der Mannschaft zu bleiben, zumal ich eh schon nass war – bei den nach wie vor warmen Temperaturen fand ich das gar nicht so schlimm.

In der 49. Minute dann ein böses Foul gegen Jaspar, der Gegner hielt deutlich sichtbar den Fuß drauf und erwischte nur den Spieler, der ein paar Minuten behandelt werden und dann nach 55 Minuten doch ausgewechselt werden musste (gegen Daniel Berendes).

Germete nutzte die kurzzeitige Überzahl zur ersten echten Gelegenheit, ein Schuss nach Angriff über halblinks ging aber knapp am rechten langen Pfosten vorbei (50.).

Zwei Minuten später war erneut Jaspar aussichtsreich frei, doch durch die durch den Tritt verursachte Beeinträchtigung bekam er keinen rechten Druck hinter den Schuss und der Keeper hielt mühelos.

In der 55. Minute war es einmal mehr Jan, der einen Ball stark eroberte, über mehrere Stationen landete der Ball bei Patrick, der aussichtsreich postiert das Tor aber knapp verfehlte.

Im direkten Gegenzug spielten sich die Germeter dann auf der rechten Seite bis an die Grundlinie, flankten den Ball in den Strafraum und dort lauerte ein Mitspieler und drückte den Ball über die Torlinie. Doch die Bonenburger Hintermannschaft reklamierte lautstark, dass der Ball zuvor deutlich im Aus gewesen sei, doch alle Proteste nutzten nichts, der Schiedsrichter gab den Treffer. 1-1. Toll.

Wenig später musste unsere Mannschaft erneut wechseln. Daniel Schäfers war bei einem von Germete ruppig geführten Zweikampf zu Boden gegangen und unglücklich gefallen, konnte anschließend nicht weitermachen. Für ihn kam Lukas Pieperling (61.).

Knapp 65 Minuten waren gespielt, als einem Germeter Verteidiger der Ball an die Hand sprang, pfiff der Schiedsrichter. Da ich den Ball noch vor dem Strafraum wähnte, dachte ich, es gäbe Freistoß. Gute Position, das ist einer für Patrick, dachte ich so für mich. Unsere Jungs sahen das anders, sie legten den Ball einfach mal auf den Elfmeterpunkt – und siehe da – es gab Strafstoß! Noch bessere Position, das ist einer für Patrick, dachte ich so für mich.

Patrick lief an, verlud den chancenlosen Keeper gnadenlos und jagte den Ball ins TOOOOOOOOOOOOOOOOOOR! JAWOLL, 1-2! Unter der Tribüne war der Teufel los, bei uns draußen auch – abermalige Führung für den SVB!

Die Gastgeber waren in der Folge völlig von der Rolle, ein ums andere Mal verhaspelten sie sich in der Bonenburger Hintermannschaft, diese spielten den Ball schnell nach vorne, alleine Jan hatte dreimal eine Schusschance unweit der Strafraumgrenze.

Einige Minuten später ging Germetes Keeper wie vom Blitz getroffen zu Boden. Es regnete zwar, aber es blitzte nicht. Daniel Berendes war allerdings in der Nähe…Gelb (75.).

Dann wechselte unsere Mannschaft zum dritten Mal, Hendrik Hoppe ersetzte den starken Ralf Haurand (76.). Bei seinem Gegenspieler angekommen, sagte er diesem direkt: „Du bist auch so einer, der nur pölen kann!“.

Dann kam die 77. Spielminute. Einmal mehr fing unsere Abwehr einen Germeter Angriff ab. Der Ball kam auf die linke Seite zum losstürmenden Daniel Wulf, der alles stehen ließ, dann in den Strafraum eindrang, aufs Tor schoss und die Kugel zappelte am chancenlosen Keeper vorbeigelaufen im Netz! TOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOR für den SVB – 1-3! Wie geil war das denn bitte? Der umjubelte Torschütze ließ sich ausgiebig feiern, und das mit Recht!

Nun war Germetes Wille gebrochen, von ihnen kam nichts mehr, und unsere Mannschaft spielte locker die Uhr runter. Nach einer kurzen Nachspielzeit war dann Schluss und der verdiente Auswärtssieg wurde vom Spielstand zur Tatsache. 3-1 beim alten Rivalen gewonnen, einige Verletzungen weggesteckt und der erste Tabellenführer der neuen Saison, was wollte man mehr?

Ein exzellenter Saisonstart war gelungen!

Danke Jungs, für einen wunderbaren Fußballabend!

Teil 2 mit dem Rückblick auf das Spiel der zweiten Mannschaft beim SV Hohenwepel II folgt in Kürze!

Nur der SVB!