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I.Mannschaft
Der gestrige Sonntag gehörte diesmal alleine unserer ersten Mannschaft, da sich die zweite Mannschaft bereits in der verdienten Winterpause befindet.
Doch zunächst ging es im Rahmen des gestrigen Volkstrauertages auf den Bonenburger Friedhof, um an der Gedenkveranstaltung des Bezirksausschusses teilzunehmen. Daran schloss sich eine Lagebesprechung in der „Schönen Aussicht“ statt, in deren Rahmen ich mich auf die Höhe des zu erringenden Sieges in Bad Driburg festlegte.
Denn dorthin musste unsere erste Mannschaft reisen – zum Tabellenführer TuS Bad Driburg, der in allen Belangen die Liga-Bestwerte vorzuweisen hat: Bester Sturm, beste Abwehr, den besten Torschützen, mit Abstand die meisten Punkte. Die Aufgabe war somit alles andere als leicht. Wir waren also nur ein bisschen Favorit.
Um kurz vor zwei bestiegen wir den Wagen von Edelfan Uwe Wilmes, der sich als Fahrer zur Verfügung gestellt hatte und so waren wir pünktlich am Ort des Geschehens. Schon beim Aussteigen aus dem Auto vernahm ich wieder die wunderliche Musik, die aus den Lautsprechern des Iburg-Stadions dröhnte. Leicht schmunzelnd nahm ich im Spielverlauf zur Kenntnis, dass der Stadionsprecher selbstironisch meine einst eingeführte in keiner Weise böse gemeinte Bezeichnung als „Kirmesmusikant“ für sich übernommen hat. Immer mal wieder nutzte er diese Begrifflichkeit in seinen Durchsagen.
Ausdrücklich lobend erwähnen möchte ich, dass wir von den Gastgebern und deren Spielern sehr freundlich empfangen wurden. Von Hochnäsigkeit oder Arroganz war vor Anpfiff keine Spur, so soll es sein.
Unser Trainer Andre Ludwig hatte bis auf die Langzeitverletzten Julian Meyer und Lutz Müller sowie den ebenfalls verletzten Florian Ernst, den gesperrten Tobi Ricken und den nicht zur Verfügung stehenden Jaspar Wagemann alle Mann an Bord, auch Dennis Kriwet war wieder einsatzbereit und spielte von Beginn an.
Anpfiff
Andre hatte unsere Mannschaft hervorragend auf- und eingestellt. Bad Driburg war natürlich die klar tonangebende Mannschaft, belagerte belagerte förmlich den Bonenburger Strafraum, aber die Defensive rund um unseren Turm in der Schlacht Roland hielt im ersten Durchgang dicht und ließ trotz der drückenden Überlegenheit der Gastgeber so gut wie keine Chancen von Bad Driburg zu. Wenn der Ball doch mal in Tornähe geriet, war Maik Hartmann im Tor ein sicherer Rückhalt.
Bezeichnend dafür war in der ersten Halbzeit eine Situation, in der der TuS den Ball gefühlt zehnmal hoch in den Strafraum spielte und Roland den Ball ebenso oft wieder herausköpfte.
Unsere Mannschaft kam kaum einmal in die Nähe des Bad Driburger Tores, sie versuchte das eine oder andere Mal durch Distanzschüsse zum Erfolg zu kommen, aber die Schüsse gingen weit am Tor vorbei.
So war es im ersten Durchgang ein unterhaltsames Spiel mit wenigen echten Torchancen. Unserer Mannschaft bei der konzentrierten Abwehrarbeit zuzusehen, war eine wahre Freude. Sie kämpfte großartig, als ob es um ihr Leben ginge. Dafür, dass die vermeintlichen Fachleute im Vorfeld durchweg Kantersiege für die Gastgeber prognostizierten, war Bad Driburg davon meilenweit entfernt – unsere Jungs hielten einfach prima dagegen.
Doch der Laufaufwand auf Kunstrasen war natürlich enorm – Leon Rustemeier war das erste Opfer dieses kraftraubenden Spiels, er musste nach 35 Minuten mit den Kräften am Ende ausgewechselt werden – für ihn kam Noah Wagemann ins Spiel, der sich nahtlos in den Mannschaftsverbund einfügte.
Ein Lob möchte ich auch dem Schiedsrichter Rainer Eikermann aussprechen, er war in der fairen Partie stets ein sicherer Leiter und lag auch bei allen Abseitsentscheidungen in meinen Augen richtig.
Halbzeit
Zur Halbzeit hatte Bad Driburgs Trainer offenbar die richtigen Worte gefunden, denn nach der Pause bogen seine Schützlinge durch einen Nahezu-Doppelschlag – beide Mal ausgehend über die linke Angriffsseite – auf die Siegerstraße ein (47. und 55.), sie lagen nun mit 2-0 in Front. Der Jubel der Heimfans war erstaunlich zurückhaltend – überhaupt war das Spiel von Gastgeberseite mäßig besucht – gegenüber verloren sich nur einige wenige Zuschauer, links neben der Bank der Heimmannschaft war noch ein Grüppchen zugegen. Für einen unangefochtenen Tabellenführer war das schon reichlich dünn.
Doch wer glaubte, dass unsere Mannschaft sich nun aufgab und sich kampflos in ein Debakel ergab, der irrte. Es ging ein Ruck durch das Team und nun suchten die Jungs entschlossener und mutiger den Weg nach vorne. Nach genau einer Stunde belohnte sie sich bereits – Dennis Kriwet war es, der über die Mitte durchbrach und eiskalt zum 2-1 abschloss. Alles war wieder drin, der Jubel auf Bonenburger Seite war natürlich riesig. Ging hier vielleicht doch noch was?
Nur wenig später hatte Jan Müller tatsächlich den Ausgleich auf dem Fuß, doch sein Abschluss nach feiner Einzelleistung ging leider am Tor vorbei. Das war eine Riesenchance und wer weiß, wie das Spiel gelaufen wäre, hätte er ins Schwarze getroffen.
Unsere Mannschaft lieferte dem Gastgeber nun einen offenen Kampf, sie machten diesem mehr Arbeit, als sie sich vorher wohl gedacht hatten.
Eine Viertelstunde vor Schluss wechselte der SVB zum zweiten Mal, Kevin Hibbeln kam für Jan Müller in die Partie. Fünf Minuten vor dem Ende ersetzte Phil Jonietz den wie immer kampf- wie laufstarken Joseph Schwiddessen.
Unsere Defensive war weiterhin sehr sicher unterwegs, Liga-Torschützenkönig Jonas Wiechers-Wiemers war über die gesamten 90 Minuten nahezu abgemeldet, er erfreute sich stets eines aufmerksamen Aufpassers.
Abpfiff
Leider wollte unserer Mannschaft kein Tor mehr gelingen, aber sie verhinderte auch weitere Gegentore und als der Schiedsrichter das Spiel beendete, konnte Bad Driburg einen Arbeitssieg verbuchen, der für sie wahrscheinlich schon heute abgehakt ist.
Unsere Jungs hingegen können erhobenen Hauptes eine der besten Saisonleistungen verzeichnen und aus dem Spiel mitnehmen, dass man in der Lage ist, auch einem haushohen Favoriten Paroli zu bieten. Von den wieder einmal zahlreich mitgereisten Fans gab es entsprechend verdienten Applaus. Und auch von Seiten des Gegners kam Anerkennung.
Wenn man sich dafür auch nichts kaufen kann, war das eine Leistung, die gut für die Moral sein sollte. Ich war sehr beeindruckt von dem, was die Mannschaft gezeigt hat und habe es den Spielern nach Abpfiff auch genau so gesagt:
Auf das Gezeigte können sie stolz sein!
So werden wir mit dem Abstieg NICHTS zu tun haben!
DANKE für einen schönen Nachmittag, das war wirklich Kreisligafußball, der mein Herz erfreut und mir einmal mehr verdeutlicht hat, wofür man diesen Aufwand überhaupt betreibt: Es lohnt sich einfach!
Ich liebe diesen Verein 🖤🤍🖤
Nur der SVB!