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II. Mannschaft
Als ich im nordhessischen Bergland am frühen Sonntagmorgen dem sich ankündigenden Sonnenaufgang entgegenlief, war ich äußerst guter Dinge. Es kündigte sich ein traumhaftes Wetter bei makellos blauem Himmel an, dazu kamen zwei Spiele unserer Seniorenmannschaften – kann ein Sonntag schöner verlaufen?
So machten wir uns am späten Vormittag auf in Richtung Bonenburg, um zunächst einmal unsere zweite Mannschaft bei ihrem schweren Spiel gegen TuS Willebadessen II zu begleiten, die als Tabellenführer anreisten.
Eine knappe Dreiviertelstunde vor Anpfiff trafen wir an unserem heiligen Rasen ein und stellten fest, dass zwar die Sonne von einem strahlend blauen Himmel schien, dazu aber ein leicht böiger Wind pfiff, der die gefühlte Temperatur doch ein wenig nach unten korrigierte. Doch wenn man sich vorwiegend in der Sonne aufhielt, war es einfach ein bildschöner Herbsttag.
Für die Begegnung war kein Schiedsrichter angesetzt, doch nach kurzem Überlegen rief man kurzerhand Jürgen Hartmann aus Scherfede an, ob er kurzfristig einspringen könne. Im vorigen Satz taucht dreimal „kurz“ auf, nicht ganz zu Unrecht, denn die Anfrage ging etwa eine Viertelstunde vor Anpfiff raus.
Anpfiff
Aber offenbar verbringt er den Sonntag sicherheitshalber in Schiedsrichterkluft, denn schon wenige Minuten später traf er ein und nur mit geringer Verzögerung konnte er das Spiel eröffnen.
Es hatten sich etwa 25 Zuschauer eingefunden, darunter einige Spieler unserer ersten Mannschaft und auch der eine oder andere Fan der Gastmannschaft. Ein durchschnittlicher C-Liga-Besuch eben.
In den ersten Minuten passierte recht wenig, es gelang unserer Mannschaft, den Gegner vom eigenen Tor wegzuhalten, was richtiger Weise zunächst die erste Maßnahme gegen den Tabellenführer sein musste. Es dauerte bis zur achten Minute, als die Gäste aus etwa 20 Metern erstmals aufs Tor schossen, der Ball ging aber doch deutlich über das Gehäuse.
Nach elf Minuten ging auch unsere Mannschaft erstmals auf Tuchfühlung mit dem gegnerischen Strafraum, aber ein Schussversuch nach einer Ecke geriet ebenfalls recht harmlos.
Richtig brenzlig wurde es vor dem Bonenburger Tor erstmals nach 18 Minuten. Die Gäste waren über die rechte Seite in den Strafraum eingedrungen, schlossen platziert aus spitzem Winkel ab, doch Alex Penner im Tor machte sich ganz lang und mit weit ausgefahrenen Beinen konnte er mit Fußabwehr zur Ecke klären.
In der 21. Minute dann eine Riesenchance für den SVB: Eine schöne Flanke von rechts in des Gegners Sechzehner fand in der linken Strafraumhälfte in Kevin Voß einen dankbaren Abnehmer, er hechtete halb in den Ball, der schön eingeschlagen wäre – wenn Willebadessens Keeper nichts dagegen gehabt hätte und mit einer sensationellen Parade den Ball zur Ecke abgewehrt hätte. Tolle Aktion von allen Beteiligten.
Willebadessen reagierte prompt. Ihr unmittelbarer Konter über links mündete in einer ziellosen Flanke ins Nichts, aber ihr nächster direkt folgender Angriff war von Erfolg gekrönt. Diesmal kamen sie über die rechte Seite, wollten quer spielen, denn in der Mitte stand einer der Ihren frei und hätte nur einschieben brauchen. „So nicht“ dachte sich Leon Rustemeier und versuchte irgendwie zu klären, doch der Ball landete unglücklicher Weise im eigenen Tor. 0-1 (23.).
Nun spielte zunächst einmal nur der Tabellenführer. In der 27. Minute schossen sie erneut aufs Tor, der Ball ging knapp rechts vorbei. Nur eine Minute später lag der Ball dann im Bonenburger Tor, aber aufgrund einer Abseitsstellung der Gäste verweigerte der sichere Schiedsrichter dem Treffer berechtigter Weise die Anerkennung.
In der 33. Minute brachten die Gäste einen Ball hoch in den Bonenburger Strafraum, was dort zu heillosem Durcheinander führte, aber am Ende konnte die Situation doch mit einem Befreiungsschlag bereinigt werden.
Danach herrschte erst einmal einige Minuten Ruhe auf dem Platz, unsere Mannschaft konnte nun wieder die Gäste auf Distanz halten und nach 42 Minuten hatte unser Team die Mutter aller Torchancen. Sven Leon Wendel initiierte einen Angriff über die halbrechte Seite, am langen linken Pfosten kam der vollkommen frei stehende Thomas Pooch an den Ball. Der Torwart war bereits geschlagen. Thomas brauchte dich nur drehen und den Ball einschieben. Ich eilte zum Laptop. Summte bereits „Preußens Gloria“. „Alte Kameraden“ als Ganzes hätte ich auch noch in petto. Ich riss die Arme hoch, war bereit zu jubeln. Doch Thomas war das Ding zu einfach, er stocherte die Kugel gekonnt neben das Tor. Kein „Preußens Gloria“. Auch keine „Alten Kameraden“. Irgendwo bellte ein Hund.
Also blieb es beim 0-1. Genau noch zwanzig Sekunden. Denn die Gäste konterten blitzschnell, unsere Hintermannschaft hatte sich noch nicht wieder richtig sortiert, in der Mitte stand ein Angreifer vollkommen blank, brauchte nur einschieben. 0-2 (43.).
Halbzeit
Das war dann auch der Pausenstand. Dieser ging anhand der Chancenmehrheit auf Seiten der Gäste durchaus in Ordnung, aber das Kuriose war, dass beiden Gegentoren eine Riesenchance des SVB vorausgegangen war.
Zur Halbzeit wechselte Trainer Andi Richter, brachte unseren Vereins-Jungspund Henning Schümann für Kevin Voß. Ersterer fügte sich nahtlos in die Mannschaft ein.
Der zweite Durchgang war im Vergleich zum ersten verhältnismäßig ereignisarm. Die Gäste waren angesichts der Zwei-Tore-Führung um Spielkontrolle bemüht, aber die erste Chance gehörte unseren Jungs. Abermals Sven konnte vier Minuten nach Wiederanpfiff seine Schnelligkeit ausnutzen und enteilte der Gästeabwehr, zog ab – doch erneut parierte der Torwart der Gäste hervorragend.
Dann herrschte wieder relative Ruhe auf dem Platz. Willebadessen kontrollierte weitestgehend das Geschehen, tat auch nicht mehr allzu viel für die Offensive. In der 58. Minute verließ Bernhard Schwiddessen das Spielfeld – er hatte noch einen Einsatz in Germete bei der ersten Mannschaft vor sich – und wurde durch Ralf Behnisch ersetzt.
Nach genau einer Stunde musste Alex noch einmal eingreifen, er klärte mit einer artistischen Fußabwehr im Stile eines Handballtorwarts.
Nur eine Minute später war er aber chancenlos, als er sich alleine zwei Gegenspielern gegenübersah – einer von ihnen schoss seelenruhig zum 0-3 ein (61.).
Danach war die Messe natürlich gelesen. In der 64. Minute musste Alex nochmals per Fußabwehr klären, dann passierte nicht mehr viel. Wäre es nicht Herbst gewesen, hätte man das Sommerfußball nennen können. Für etwas gröbere Fouls gab es noch jeweils eine Gelbe Karte (69. SVB, 80. TuS), ansonsten war es eine sehr faire Partie, was auch der souveränen Schiedsrichterleistung geschuldet war.
Der wenig geforderte Jürgen Hartmann konnte folgerichtig die Partie pünktlich beenden.
Abpfiff
Unsere Mannschaft hatte sich wacker geschlagen, dem Tabellenführer lange Paroli geboten und sogar einige hochkarätige Chancen auf ihrer Seite. Doch leider stand ein sehr gut aufgelegter Keeper und auch das Pech im Wege.
Ein Blick in die Tabelle ließ mich heute morgen stutzen. Plötzlich hat unsere Mannschaft nur noch vier Punkte auf dem Konto. Eine Erklärung ist schnell gefunden: Das geografisch wenig sinnvolle Spielgemeinschafts-Experiment Hohenwepel II/Daseburg II hat seine 9er-Mannschaft zurückgezogen, so dass die am Grünen Tisch erlangten Punkte gegen diesen Gegner, der schon da mangels Spielern nicht antreten konnte, nun gestrichen wurden.
I.Mannschaft
Sei es drum. Nach dem Spiel war vor dem Spiel. Schnell wurden die Sachen gepackt und wir reisten in Richtung Germete, wo unsere Mannschaft beim FC Germete-Wormeln 03 antreten musste. Ein Spiel, in dem ich mir durchaus etwas ausrechnete, ich sah es ähnlich wie unser Kapitän Lars Hoppe, der in der Zeitung argumentierte, dass die letzten Aufeinandertreffen zumeist knappe Dinger waren und auf ein 2-1 für den SVB tippte.
In Germete angekommen, stellte ich erfreut fest, dass aufgrund der vorher ausgetragenen Spiele der Damenmannschaft und der Zweiten Germetes eine ansprechende Kulisse vor Ort war, zudem war der Platz in exzellentem Zustand. Auch die Bonenburger Fans trafen zahlreich ein, alles in allem dürften es um die 50 gewesen sein, so dass für eine tolle Kreisligaatmosphäre gesorgt war.
Personell konnte Trainer Andre Ludwig nahezu aus dem Vollen schöpfen, neben den Langzeitverletzten Julian Meyer und Lutz Müller musste er „nur“ auf Roland Seewald, dem nach wie vor eine Grippe zusetzte, verzichten. Aber dieses Mal hatte er es sich nicht nehmen lassen, zumindest am Platz seine Kameraden zu unterstützen.
Das Bonenburger Tor hütete wieder Maik Hartmann, Bernhard Schwiddessen spielte von Beginn an, auch Jaspar Wagemann war dabei und auf der Bank nahmen unter anderem Leon Rustemeier und Dennis Kriwet Platz. Aus dem Abwehrzentrum dirigierte erneut Routinier Patrick Brechtken heraus.
Die Platzwahl vor Anpfiff gewannen die Hausherren, die einen Seitenwechsel wünschten, warum, das sollte sich später herausstellen. Denn in der zweiten Hälfte musste unsere Mannschaft mit der immer tiefer stehenden Sonne zurechtkommen.
Anpfiff
Leicht verspätet eröffnete Schiedsrichter Uwe Koch aus Daseburg die Partie. Diese hatte kaum begonnen, mussten wir bereits die erste Schrecksekunde überstehen, als Germete sich über die rechte Seite durchsetzte und abschloss. Maik war bereits geschlagen, doch ein Bonenburger stand goldrichtig auf der Linie und konnte den Ball gerade noch herausschlagen. Kurzes Gezeter auf der Heimseite unterband der Schiedsrichter klar und deutlich. Puuuh, tief durchatmen.
In der sechsten Minute kam zentral auf der Strafraumgrenze Daniel Schäfers an den Ball, suchte die richtige Abschlussposition, doch ehe er diese fand, war die Abwehr des Gegners formiert.
Acht Minuten waren gespielt, als der Schiedsrichter dann doch entschied, dass die Heimmannschaft Leibchen überziehen müsse. Ihre dunkelblau/weißen Trikots waren den schwarz/weißen unserer Mannschaft nicht unähnlich und die Lichtbedingungen erschwerten das Auseinanderhalten zusehends.
In der zehnten Minute war es Tobi Ricken, der haarscharf eine von links kommende Flanke verpasste.
Dann kam die 20. Minute. Germete im Angriff. Scharfer Ball in den Bonenburger Strafraum. Jaspar Wagemann nimmt aus Reflex zum Schutz die Hand hoch. Der Ball fliegt dagegen. Blick zum Schiedsrichter. Nichts passiert. Bonenburg kann den Ball aus dem Strafraum schlagen. Der Schiedsrichter pfeift. Zeigt auf den Punkt. Strafstoß. Waaaaaaaas? Jetzt noch? Den Handelfmeter kann man geben, ohne Frage. Aber warum die Verzögerung? Vorteilsauslegung? Nun ja.
Jedenfalls mussten wir uns nun dem Elfer stellen. Der Hüne im Germeter Tor, Sebastian Hoppe, eilte herbei und trat an. Torhüter gegen Torhüter. Das direkte Duell gewann…der Germeter. Bombensicher mit einem platzierten Schuss erzielte er das 1-0 für die Hausherren (21.).
Unsere Mannschaft reagierte entschlossen. Aufmunternde Rufe schallten über den Platz. Ein Gegentor ist kein Gegentor! Nach dem Anstoß trugen sie den Ball in Richtung Germeter Tor, doch zunächst war an der Strafraumgrenze Endstation. Doch dann rutschte die Kugel einmal in die rechte Strafraumhälfte durch. Da stand Daniel Wulf goldrichtig, fackelte nicht lang und schoss platziert am chancenlosen Keeper vorbei ins lange Eck. 1-1 (23.). Ausgelassener Jubel natürlich bei den Bonenburgern, die bestmögliche Antwort auf den unglücklichen Rückstand war vollbracht!
Nun hatte der SVB Oberwasser. Ein Angriff nach dem anderen rollte aufs Germeter Tor zu. Nur eine Minute nach dem Ausgleich brachte Patrick Brechtken aus rund 25 Metern halbrechts einen Freistoß nach Foulspiel gefährlich aufs Tor. In der 25. Minute war es Daniel Schäfers, der nach feiner Einzelleistung abschloss, doch der Keeper konnte den Ball mit Mühe entschärfen.
Nach genau einer halben Stunde war es abermals der in dieser Phase auffällige wie umtriebige Daniel Schäfers, der in bester Gerd Müller-Manier halb am Boden liegend einen Drehschuss in Richtung Tor brachte, doch der Keeper war zur Stelle.
In der 35. Minute war es Bernhard Schwiddessen, der nach Flanke mit einem Kopfball das Germeter Tor knapp verpasste.
Es lag ein Tor für Bonenburg in der Luft, aber es wollte partout nicht fallen. Unsere Mannschaft zeigte eine engagierte Leistung, spielte sehenswert nach vorne. Doch es blieb beim 1-1.
In der 40. Minute blitzte dann einmal das auf, was Germete beherrscht: Blitzartiges Spiel nach vorne. Angriff über die rechte Seite. Flanke scharf vors Tor. Ein Angreifer kommt nahezu unbedrängt zum Kopfball. Glücklicherweise geht der Ball knapp über den Querbalken. Diese Chance platzte ungeahnt mitten in die Bonenburger Drangphase, blieb aber zum Glück ohne Konsequenzen.
In der 44. Minute dann noch einmal zwei Riesenchancen für den SVB. Ausgangspunkt war der gut aufspielende Florian Ernst, der einen Germeter Angriff abfing und gedankenschnell in die Spitze spielte. Dort kam Daniel Schäfers an den Ball, schloss ebenso schnell ab, und der Ball…klatschte an den rechten Pfosten. Das konnte doch nicht wahr sein…unsere Jungs setzten nach, doch auch der Nachschuss fand seinen Weg nicht ins Ziel. Dann war der Pause.
Halbzeit
Der Spielstand von 1-1 war zu diesem Zeitpunkt schmeichelhaft für die Hausherren, nach deren Führung spielte bis auf eine Ausnahme ausschließlich der SVB. Mehr Ballbesitz, bessere Spielanlage, die besseren Chancen. Aber eben nur Unentschieden bis hierher.
Germete hatte bis hierher bereits einmal gewechselt und vermutlich schlugen in der Kabinenansprache ihres berühmt-berüchtigten Trainers Detlef Jacobi die Flammen aus dem Dach.
Unser Trainer sah noch keine Veranlassung zum Wechseln, warum auch? Seine Mannschaft spielte gut und war besser als die Gastgeber. Aber nach der Pause wurden die Karten neu gemischt.
Germete wechselte nochmals und kam entschlossen aus der Kabine, spielte mutiger nach vorne, ohne aber zunächst Chancen generieren zu können. Es dauerte bis zur 53. Minute, aber da wurde es brandgefährlich: Ein sträflich ungedeckter Angreifer kam frei zum Kopfball, setzte den Ball aber über das Tor.
Von der Spielfreude unserer Mannschaft war hingegen nicht mehr viel zu sehen. Sie hatte den Faden verloren, plötzlich hatten die Hausherren das Kommando übernommen, wenn auch ohne nennenswerte eigene Chancen. Doch unsere Jungs kamen kaum noch in die Nähe des Germeter Tores.
Hinzu kam, dass der Schiedsrichter mit einigen fragwürdigen Pfiffen das Spiel immer wieder unterbrach. Es kam kein Spielfluss mehr zustande, selbst Eckbälle wurden zusehends diskutabel. Auch aus beiden Fanlagern wurde zusehends Unmut kundgetan. Klare Foulspiele im Mittelfeld wurden gar nicht geahndet, Nichtigkeiten in Strafraumnähe hingegen abgepfiffen.
In der 67. Minute entschloss sich unser Trainer, umfangreich nachzujustieren. Er wechselte direkt dreimal. Für Jaspar Wagemann, Tobi Ricken und Jan Müller kamen Dennis Kriwet, Hendrik Hoppe und Noah Wagemann in die Partie.
In der 68. Minute ging es dann richtig rund. Zunächst Bonenburg im Angriff. Über halblinks hatte Dennis urplötzlich eine große Chance, die Germeters Keeper aber vereitelte. Blitzschnell leitete er einen Konter ein, in dessen Verlauf ein Germeter Patrick in die Hacken trat und sogar den Schuh auszog. Dies registrierte der Schiedsrichter aber nicht.
Germete kam so zu zusätzlichem Freiraum und der jetzt vollkommen freistehende Angreifer ließ Maik keine Chance, schob zum 2-1 ein. Jubel natürlich auf der Heimseite – Entsetzen in unserem Fanlager – wütende Proteste unserer Spieler, doch diese prallten am Schiedsrichter ab. Dieser zeigte zum Mittelpunkt, er gab das Tor. Na toll.
In der 72. Minute war Germete drauf und dran, mit einem weiteren Tor die Entscheidung herbeizuführen, doch Maik tauchte ab und konnte den flachen Schuss klären. Überhaupt hatte unser Keeper einen seltsamen Nachmittag. Mit den oft vors Tor gebrachten hohen Bällen Germetes hatte er keine Probleme, die pflückte er allesamt bombensicher herunter, dennoch musste er zweimal hinter sich greifen – da war er chancenlos. An ihm hatte es sicher nicht gelegen.
Nach 80 Minuten schöpfte unser Trainer erstmals in dieser Saison das gesamte Wechselkontingent aus und tauschte zum vierten Mal aus, brachte mit Kevin Hibbeln eine weitere Offensivkraft für den ausgepumpten Joseph Schwiddessen.
In der 81. Minute hatte Bonenburg dann noch einmal eine aussichtsreiche Freistoßchance. Patrick Brechtken trat den Ball aus gut 20 Metern, dieser flog in Richtung des langen, linken Torwinkels – doch der Keeper beseitigte jeden Zweifel, ob die Kugel einschlagen könnte und hievte den Ball am Tor vorbei zur Ecke.
Germete lauerte auf Konter, unsere Mannschaft war mit dem Mute der Verzweiflung um Offensivaktionen bemüht. Doch es wollte nichts mehr wirklich gelingen. Die Uhr lief und lief, die Zeit raste nur so. Schon war die reguläre Spielzeit vorüber. Drei Minuten Nachspielzeit. Die Hausherren verstanden es geschickt, die knappe Führung über die Zeit zu bringen, indem sie Bonenburg an deren eigenen Torauslinie und Eckfahne beschäftigten.
Als der Schiedsrichter abpfiff, waren wir alle bedient.
Abpfiff
Wo war im zweiten Durchgang das druckvolle, engagierte Spiel nach vorne geblieben? Warum diese Passivität?
Natürlich hatte auch der Schiedsrichter mit seinem Füllhorn an Gelben Karten sowie einigen grenzwertigen und unglücklichen Entscheidungen vor allem in der zweiten Halbzeit auch seinen Teil dazu beigetragen, aber das war nicht spielentscheidend. Der Wechsel von Gestaltung im ersten Durchgang zum überwiegend abwartenden Reagieren im zweiten hat alle Arbeit aus den ersten 45 Minuten zunichtegemacht.
So mussten wir Germete mit leeren Händen verlassen. Erneut hatte man das Gefühl, dass man ein Spiel gegen einen schlagbaren Gegner verloren hat, was so nicht hätte passieren müssen. Das war schon gegen Scherfede und TiG Brakel so, auch gegen Warburg hätte man eigentlich mehr holen können, ja müssen.
Ziemlich frustriert zogen wir von dannen und es ergab sich kurzfristig und unerwartet, dass wir noch in Wettesingen am wirklich schönen Sportplatz landeten, wo man als Tabellenzweiter gegen den Tabellenletzten ein grandioses 1-1 erkämpft hatte. Die Stimmungslage war dort also ähnlich wie bei uns.
Zeit zum Lamentieren bleibt uns aber nicht. Die Mannschaft war nach Abpfiff durchaus selbstkritisch und realistisch, wird also ihre Lehren daraus ziehen. Am Sonntag steht das Derby an und da hat sie Gelegenheit, etwas für das Selbstvertrauen zu tun.
An den Fans wird es nicht scheitern, diese werden wieder im Rahmen einer Wanderung den Weg nach Scherfede bestreiten. Weitere Infos dazu folgen im Laufe der Woche.
Jetzt schütteln wir uns erst einmal alle und schauen nach vorn. Die erste Hälfte vom gestrigen Spiel ist es, die Mut macht.
Und dieses Sammelsurium geiler Tüpen auf und neben dem Platz.
Ihr für uns und wir für euch – immer, überall und bei jedem Wetter!
Egal, was kommt, wir sind der geilste Verein der Welt!
Nur der SVB!