Der gestrige Sonntag machte seinem Namen einmal mehr alle Ehre, die Sonne brannte unerbittlich von einem nahezu makellos blauen Himmel. Allerbestes Sonnenliegen-Wetter, aber wer es mit unserem grandios-gloriosen SV 21 Bonenburg hält, hatte natürlich gestern Besseres zu tun, als nichtsnutzig in irgendwelchen Gärten oder an brackigen Tümpeln herumzuliegen.
Doch es gab gestern ein Problem, das uns diese Saison leider noch ziemlich oft ereilen wird: Beide Seniorenmannschaften spielten nahezu parallel, so dass sich der geneigte Fan für eine der beiden Partien entscheiden musste. Während die zweite Mannschaft im Thermomix-Stadion bei der SpVgg Brakel III antreten musste (Anstoß 13.30 Uhr), führte der Weg unserer Ersten nach Rimbeck zu unserem Nachbarn SG Scherfede/Rimbeck/Wrexen II. Die meisten Bonenburger Fans entschieden sich schon allein aufgrund der räumlichen Nähe für die Partie in Rimbeck.

II.Mannschaft

Unsere zweite Mannschaft hatte im Vorfeld große Probleme, überhaupt eine komplette Mannschaft zusammenzubekommen. Da spielte es ihr durchaus in die Karten, dass die gastgebenede Dritte Brakels im Laufe der Woche auf eine 9er-Mannschaft zurückgemeldet hat, nachdem sie in der Vorwoche bereits nicht antreten konnte. Dadurch konnte unsere Mannschaft in jedem Fall eine Mannschaft aufbieten. Im Tor stand Maik Hartmann, Joel Graute kehrte in die Startelf zurück und dessen Vater Achim sowie Christian Pooch waren zunächst Reserve. Kapitän war Altmeister Thomas Pooch.

Anpfiff

Brakel war auf eigenem (Kunst)Rasen feldüberlegen und ließ den Ball in den eigenen Reihen gut laufen, unsere Mannschaft hielt aber mit einer ordentlichen Abwehrleistung gut dagegen. Diese konnte aber nicht verhindern, dass die Gastgeber bis zur Pause mit 2-0 in Front gingen. Angesichts des personellen Engpasses war das aber ein respektabler Zwischenstand.

Halbzeit

Nach dem Pause erhöhte Brakel dann aber den Druck und schraubte den Zwischenstand auf 5-0 hoch. Davon ließ sich aber unsere Mannschaft nicht unterkriegen, sie schaltete ihrerseits einen Gang hoch, kam vermehrt zu Chancen und konnte folgerichtig in Person von Ralf Haurand und Thomas Pooch auf 5-2 verkürzen.
In der Schlussviertelstunde mussten unsere Mannen der Hitze dann Tribut zollen und die Brakeler nutzten dies eiskalt aus. Sie erzielten noch ganze vier Treffer und kamen so zum 9-2-Endstand.

Abpfiff

Das Ergebnis spiegelt den Spielverlauf nicht ganz korrekt wieder, ist um das eine oder andere Tor zu hoch ausgefallen, da man im ersten Durchgang wirklich ganz gut mitgehalten hatte, andererseits war es allerdings auch Maik im Tor zu verdanken, dass es nicht zweistellig wurde – mit einigen Glanzparaden verhinderte er eine noch höhere Packung.
Das Fehlen von Bernhard Schwiddessen und Kevin Voß, die sich beide in der ersten Mannschaft etabliert haben, ist für unsere Zweite leider ein herber Substanzverlust, der kaum zu verschmerzen ist. Aber auch unsere Zweite wird über kurz oder lang Erfolgserlebnisse einfahren, da bin ich mir sicher. Wichtig ist, dass sie trotz des unglücklichen Saisonstarts den Spaß am Fußball nicht verliert.
Vielen Dank an dieser Stelle an Jens Ehle, der mir einige Informationen zum Spiel übermittelt hat!

Am Sportplatz in Rimbeck. Foto: Werner Nolte

I.Mannschaft

Wie schon gesagt war der weitaus größte Anteil der Bonenburger Fans mit unserer ersten Mannschaft nach Rimbeck gereist. Als erstes waren sicherlich Wander-Schwene und unser Edel-Fan Uwe Wilmes vor Ort, die sich kurzfristig entschlossen hatten, zu Fuß zum Ort des Geschehens zu wandern. Als ich rund eine halbe Stunde vor Anpfiff mit dem Auto in Rimbeck eintraf, kontrollierten die beiden schon einmal den regelkonformen Ablauf an der Kaltgetränkeversorgungs-Station. Das Spiel fand nämlich im Rahmen des Rimbecker Sportfestes statt.

Gleiches galt auch für die anderen beiden Scherfeder Seniorenmannschaften, bei meiner Ankunft lief gerade die Schlussphase der Partie der neu gemeldeten dritten Mannschaft, die sich kurz vor Schluss gegen die SG Bellersen/Aa-Nethetal II noch den 2-2-Ausgleich einfing, was auch zugleich der Endstand war. Nach unserem Spiel stand dann noch das Spiel der Scherfeder Ersten auf dem Programm, die gegen die SG Bühne/Körbecke über ein torloses Remis nicht hinauskommen sollten.

Bei meiner Ankunft blickte ich ins weite Rund und mein erster Gedanke war, dass es doch ein ziemlich magerer Besuch war. Doch während unserer Partie füllten sich die Reihen zusehends. Ich selber zog es vor, mich unter die Bäume unweit der Rimbecker Schützenhalle zurückzuziehen, da die Sonne doch ziemlich vom Himmel knallte und der sich hier bietende Schatten eine wahre Wohltat war. Diejenigen der nach und nach eintreffenden Bonenburger, die so verwegen waren, sich an die Außenbahn in die pralle Sonne zu wagen, kamen relativ schnell zu uns zurück – denn hier war es gut auszuhalten. Einzig Berthold Wagemann blieb die gesamte Spieldistanz auf seiner Bank sitzen. Die Sonne strahlte, Berthold strahlte doppelt zurück.

So entstand nach und nach eine ansehnliche Bonenburger Fankurve hinter dem Tor. Banner und eine große Schwenkfahne, von unserem Spieler- und Fannachwuchs präsentiert, lieferten ein schönes Bild ab. Die Platzwahl ergab, dass unsere Mannschaft aber im ersten Durchgang auf das andere Tor spielen musste.
Bei den von Thomas Hoffmann trainierten Gastgebern trafen wir auf einen alten Bekannten, Walled Almohamad, der einst für unsere zweite Mannschaft die Fußballschuhe schnürte, lauerte mit der Rückennummer 9 in der Mitte auf Zuspiele. Da er uns noch in guter Erinnerung war (und zudem in der Vorwoche dreimal getroffen hatte), konnte er sich einer wechselnden Dauerbewachung erfreuen.
Unsere Mannschaft hatte bis auf die Verletzten Leon Rustemeier und Patrick Brechtken sowie den nicht zur Verfügung stehenden Daniel Schäfers alle Mann an Bord, der angeschlagene Thomas Müller verblieb zunächst auf der Bank, ebenso wie Dennis und Pascal Kleinert, Rückkehrer Joseph Schwiddessen, Christian Rüther und Kevin Hibbeln. Im Tor stand Lutz Müller und als Kapitän fungierte wieder Jan Müller.
Als A-Liga-Absteiger war unsere Mannschaft natürlich Favorit, aber die besondere Derby-Konstellation ließ auf einen hochmotivierten Gegner schließen, ihr Trainer hatte sicherlich sein Übriges dazu beigetragen, dass die Gastgeber unserer Mannschaft das Leben so schwer wie eben möglich machen.

Anpfiff

Und so kam es dann auch. Schiedsrichter Bernd Remmert eröffnete äußerst pünktlich (so pünktlich, dass das Abstreuen des Platzes noch gar nicht beendet war) von Beginn an war es ein äußerst zähes Spiel. Scherfede überließ unserer Mannschaft die Initiative, lauerte ihrerseits insbesondere in Person von Walled auf Kontermöglichkeiten.
Torchancen blieben zunächst Mangelware. Es passierte herzlich wenig auf dem Platz. Beide Mannschaften versuchten über lange Bälle das Mittelfeld zu überbrücken, da aber die Abwehrreihen beide aufmerksam waren, führte das zu nichts. Bis zur ersten Trinkpause nach 23 Minuten bedeutete das: Torchance hüben wie drüben: Null. Immer wieder führten unpräzise Bälle und Fehlpässe dazu, dass die Bälle beim jeweiligen Gegner landeten.
Unser Trainer Michael Scheele fand wohl die richtigen Worte, denn danach wurde es etwas besser, unsere Mannschaft legte etwas mehr in die Waagschale. Nach 28 Minuten hatten wir dann den Torschrei auf den Lippen: Der Ball war über die rechte Seite in den gegnerischen Strafraum gelangt, wo Kevin Voß ziemlich unbedrängt lauerte. Sein Abschluss schaffte es aber irgendwie, NICHT im Tor zu landen, den Nachschuss fischte Scherfedes Keeper via Hechtsprung weg.
Aber auch die Scherfeder wagten sich hier und da nach vorne. Einen ersten Versuch konnte unsere Hintermannschaft entschärfen, Kevin Voß handelte entschlossen und rannte einen Gegenspieler im eigenen Strafraum mit Ball am Fuß einfach mit um. Der Schiedsrichter dachte aber (zurecht) nicht daran, das zu ahnden.
Doch nun war Bonenburg am Drücker, Jan wurde in dieser Phase nach einer knappen halben Stunde mit Anlauf umgebolzt, dem Missetäter zeigte der hier und da etwas kleinlich pfeifende, hier aber absolut richtig liegende Unparteiische die Gelbe Karte. Jan musste wenig später vom Feld, für ihn kam Joseph in die Partie.
Dann war ziemlich genau eine halbe Stunde auf der Uhr. Ecke für Bonenburg von der rechten Seite. Die wenigen Ecken vorher landeten ziemlich ungenau irgendwo in der Walachei und konnten von den Gastgebern mühelos entschärft werden. Doch diese Ecke war gut – landete im Strafraum, auf dem Kopf von Bernhard Schwiddessen, der Ball flog ins TOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOR! Der erlösende 1-0-Treffer. Mannometer. Ein hartes Stück Arbeit.
Wurde das Spiel unserer Mannschaft nun vielleicht besser, war der Treffer ein „Dosenöffner“? Eher nicht. Unsere Jungs taten sich weiterhin schwer. Lars Hoppe auf der Außenbahn fungierte als Alleinunterhalter, rannte sich immer wieder fest. Hendrik Hoppe sammelte über die gesamte Distanz Fleißpunkte, versuchte alles, die Lücke in der vielbeinigen Abwehr der Hausherren zu finden.
Zum Ende des ersten Durchgangs hin agierten Letztere auch etwas mutiger, bekamen direkt vor unseren Augen einen Eckball. Als der zum Ball antretende Schütze die Kugel ein wenig zu weit von der Eckfahne entfernt zurechtlegte, folgte postwendend der Fachkommentar „Eeeey, leg den Ball doch gleich noch etwas weiter nach links auf die Sechzehner-Linie“, was der Scherfeder mit dem bösesten Blick seit Jack Nicholson in „Shining“ quittierte. Fand er gar nicht lustig. Wir schon. Die Ecke selber jedenfalls brachte keine Gefahr.

Halbzeit

Dann war Pause. 0-1. Aufgrund der größeren Spielanteile für unsere Mannschaft verdient. Es war aber einfach kein gutes Spiel. Harter B-Liga-Alltag halt.
Da der SVB nun auf unsere „Kurve“ spielte, hofften wir auf mehr Strafraumszenen in der zweiten Hälfte, vielleicht auch, dass die Kräfte bei den aufopferungsvoll kämpfenden Gastgebern irgendwann mal nachlassen.
Doch das Bild änderte sich nach Wiederanpfiff so gut wie gar nicht, das Spiel wurde sogar noch etwas zäher. Sinnbildlich war eine Situation Mitte der zweiten Hälfte, als Lars sich über den linken Flügel einmal gut durchsetzte, Hendrik im Strafraum erblickte, diesem den Ball in den Lauf zu spielen versuchte, der aber nicht loslief. Klassisches Missverständnis. Wenig später eine ähnliche Situation, der Ball fand diesmal Hendrik, dessen Abschluss aber misslang, da er den Ball nicht richtig traf.
Plötzlich stand dann ein Platzkassierer vor uns und wollte doch tatsächlich Eintritt haben. Und das an Sportfest – ein Umstand, der in Bonenburg so undenkbar ist. Aber dafür gab es einen hübschen Stempel für den Handrücken. Sollte es an diesem Nachmittag mit den drei Punkten klappen, hätten wir pro Punkt einen Euro bezahlt. Als gute Gäste haben wir diese natürlich selbstredend fast ohne Murren entrichtet.
Unser Trainer versuchte nun, von außen Impulse zu setzen, indem er zunächst Pascal Kleinert und wenig später Kevin Hibbeln brachte.
Letzterer brachte sich in der Schlussphase zweimal in eine gute Abschlussposition aus dem Strafraum heraus, verpasste aber zweimal den richtigen Zeitpunkt zum Abschluss, so dass zweimal nichts dabei herauskam.
Die Schlussminuten wurden dann noch einmal hektisch. Nach einem Scherfeder Angriff blieb einer der Ihren liegen, Bonenburg konterte und Lars war schon nicht mehr weit von der Torauslinie direkt vor uns entfernt, als man ihm bedeutete, den Ball ins Aus zu spielen. Als er das dann auch tat, gab es ein kleines Verbalscharmützel. Den Ansatz der Idee, den nachfolgenden Einwurf nicht wie im Sinne des Fairplay unmittelbar wieder zum SVB zurückzuleiten, warf Thomas Hoffmann direkt über den Haufen, indem er seinem Spieler unmissverständlich klarmachte, dass der Ball SOFORT zum SVB zu spielen ist. Gut so, Sportskamerad!
Danach beruhigte sich die Szenerie aber wieder. Die Gastgeber versuchten nun noch einmal, irgendwie den Ausgleich zu erzwingen, aber wirklich gefährlich wurde es nicht mehr. Lutz war in den Schlussminuten hellwach, schnappte sich die Kugel und warf sich darauf. Zwei halbherzige Distanzschüsse flogen weit am Tor vorbei.
Aus den zwei angezeigten Minuten Nachspielzeit wurden dann etwa fünf, wobei unser Trainer mit der Einwechslung von Christian Rüther noch einmal Zeit von der Uhr nahm – aber dann war Schluss. Der knappe Auswärtssieg war nun amtlich.

Abpfiff

Es war kein schönes Spiel. Es war ein äußerst zähes Ringen. Spielerisch blieb so mancher Wunsch offen, da ist noch Luft nach oben.
Aaaaaaber:
Nichtsdestotrotz können wir die optimale Punktausbeute verbuchen, die beiden 1-0-Siege zum Saisonstart bringen uns eine blütenreine Weste und sechs Punkte ein. Alles andere ist erst einmal egal – das Spielerische wird sich noch einstellen, da bin ich mir sicher.
Schauen wir nach vorne, am kommenden Wochenende geht es weiter. Der eigentlich angesetzte Große Heimspieltag verteilt sich da auf zwei Tage:
WICHTIG: Die erste Mannschaft empfängt bereits am Samstag SuS Gehrden/Altenheerse, der Anstoß wird wahrscheinlich um 16.00 Uhr erfolgen! Bitte schon einmal vormerken und weitersagen!
Am Sonntag dann spielt unsere zweite Mannschaft um 12.30 Uhr auf eigenem Rasen gegen die SG Scherfede/Rimbeck/Wrexen III.
Die Richtung stimmt. Der Weg ist halt holprig.

Aber wir gehen ihn gemeinsam.

In diesem Sinne: Bis Samstag!
Nur der SVB!