Was war das wieder für ein Wochenende – der SV 21 Bonenburg feierte sein alljährliches Sportfest und viele Leute kamen. Für uns bedeutet dieses Fest vor allem, dass man vom frühen Freitagabend bis zum späteren Sonntagabend gefühlt ununterbrochen an unserer wunderschönen Sportanlage weilt.

Denn wie in jedem Jahr eröffnete das traditionelle Altherren-Kleinfeldturnier das Sportfest. Im Vorfeld war eine der Hauptsorgen des Veranstalters, dass das Wetter halbwegs mitspielte, die Prognosen waren nicht unbedingt sonderlich optimistisch. Als um 18.00 Uhr die ersten Partien angepfiffen wurden, begann es prompt zu regnen, doch dies hielt nicht allzu lange an und schon bald klarte es auf und sogar die Sonne kam hervor, so dass alle Spiele bei guten äußerlichen Bedingungen ausgetragen werden konnten. Letztendlich entschied die SG Menne/Hohenwepel das Turnier für sich, auf den Plätzen folgten der FC Westheim-Oesdorf und eine als „Aufstiegshelden 2009“ angetretene Auswahl der Aufstiegsmannschaft in die A-Liga von 2009.

Was folgte, war ein schöner Abend mit einer Menge altgedienter Fußballer aus Bonenburg und Umgebung, die offensichtlich Sitzfleisch mitgebracht haben, denn bis zum Ausklang des ersten Festtages dauerte es noch das eine oder andere Stündchen. Für mich endete dieser erst, als die Kälte mir doch zunehmend zusetzte – mit dem Vorrücken der Uhrzeit wurde es doch empfindlich kühl.

Am Samstag bewahrheiteten sich dann leider die schlechten Wettervorhersagen, denn es regnete den gesamten Nachmittag unentwegt. Mal mehr, mal weniger, aber es regnete.

In diesem Jahr gehörte der Samstag vorwiegend den Jugendmannschaften, zwei Partien waren angesetzt. Zunächst spielten die unter JSG Bonenburg/Scherfede/Rimbeck/Wrexen firmierenden D-Junioren gegen die JSG Lütmarsen-Heiligenberg. Diese hatten auch einige Zuschauer mitgebracht, die durch den einen oder anderen blöden Spruch auffielen. Dieses Spiel konnten die Gastgeber für sich entscheiden.

Anschließend folgte das Spiel der B-Junioren JSG Bonenburg-Scherfede-Rimbeck-Wrexen gegen die JSG Warburg-Rhoden. Hier bestimmten ebenfalls die Gastgeber weitestgehend das Geschehen und gingen schon nach neun Minuten durch Kevin Hibbeln, der an diesem Tag Geburtstag hatte, mit 1-0 in Front, als er sich schön durchsetzte und dem gegnerischen Keeper keine Chance ließ.

Kurz nach Wiederanpfiff erhöhte Marian Kersting auf 2-0 und das Spiel schien entschieden, doch fünf Minuten vor dem Ende kamen die Gäste doch noch einmal auf 2-1 heran. Doch mit Glück und Geschick verteidigte unser Nachwuchs den knappen Vorsprung bis zum vielumjubelten Abpfiff. Somit blieben an diesem Nachmittag alle zu vergebenden Punkte in Bonenburg.

Der eigentlich nachfolgend angesetzte Bubble-Soccer-Wettbewerb fiel dann leider dem Wetter zum Opfer – doch auf Betreiben unseres 1. Vorsitzenden Florian Beckmann hatte man in stundenlanger mühsamer Kleinarbeit einen Fernseher eingerichtet, um die Bundsliga übertragen zu können.

Doch der Highlights gab es noch einige: Später folgte noch ein Tischkicker-Turnier und der eigentliche Höhepunkt entstand spontan, als sich eine Damenmannschaft (Helena Vesper, Lena Vornholt, Paula Ricken, Berrit Müller, Star Norberts, der später durch seine Schwester Ellen abgelöst wurde) und eine Herrenmannschaft (Jan Müller, Florian Pooch, Sven Boblest, Dominik Derenthal) ein aufsehenerregendes Kleinfeld-Duell lieferten, welches inoffiziell die Herren mit zwei Toren Vorsprung , offiziell aber die Damen mit 7-2 gewannen. Spektakulär war insbesondere der eigens aus St. Peter-Ording eingeflogene Florian Pooch unterwegs, der im Stile eines brandschatzenden Brachial-Berserkers gleich von Beginn weg zweimal seine Gegenspielerin umnietete. Auch der Trainer der Ersten, Hubertus Schade, war Augenzeuge dieser atemberaubenden Begegnung.

Wetterbedingt waren an diesem Nachmittag leider weniger Gäste da als sonst.

Und schon war es wieder Sonntag, wie schnell sind die ersten beiden Tage vorübergegangen. Aber siehe da: An diesem Morgen schien die Sonne – wie schön. Somit sammelte ich zunächst mich und dann meine Sachen und schon ging es bereits am Vormittag wieder zum Ort des Geschehens, denn bereits um 11.00 Uhr stand der traditionelle Mewes-Cup der E- und F-Junioren unter der Leitung von Jugend-Obmann Achim Graute an. Zeitgleich fand das Boule-Turnier statt, welches in diesem Jahr von Teams aller Altersklassen gut angenommen wurde.

Wie es sich gehört, begrüßte ich zunächst besonders die zahlreich anwesenden Mütter – denn es war Muttertag. Die Mütter sind das Fundament des Fußballs, ohne ihr Engagement liefe im Jugendfußball nämlich gar nichts!

Insgesamt waren sechs Mannschaften angemeldet, in zwei Gruppen spielten sie in Hin- und Rückrunde gegeneinander und lieferten sich teils hochklassige Spiele mit viel Engagement. Da in dieser Altersklasse Platzierungen und Ränge unerheblich sind, steht nur eines fest: Solange Kinder noch solch eine Freunde am Fußball an den Tag legen, braucht es uns um die Zukunft des Sports nicht bange sein.

Nun standen die Spiele der Seniorenmannschaften auf dem Programm. Zur ungewohnten Uhrzeit um 14.00 Uhr trat unsere Zweite gegen die Sportfreunde aus Calenberg an.

Schiedsrichter Bernd Remmert, der schon oft unsere Wege kreuzte, eröffnete die Partie pünktlich. Die ersten Minuten waren geprägt von Sommerfußball, nach fünf Minuten setzte Jochen Jochheim einen ersten Torschuss ab, doch ein Calenberger blockte den Ball mit der Hacke.

In der 9. Minute setzten sich die Gäste erstmals zentral durch, doch Andreas Richter im Tor konnte den Ball sicher aufnehmen.

12 Minuten waren auf der Uhr, als Calenberg einen Ball in die Spitze schickte, und zwar auf einen Mitspieler, der bestimmt drei Meter im Abseits stand. Doch die Pfeife des Unparteiischen blieb stumm. Somit konnte der Calenberger alleine auf Andi zulaufen, umspielte diesen und schob zur schmeichelhaften Führung ein.

In dieser Phase musste der SVB erstmals wechseln, Nicolas Wilmes hatte etwas abbekommen und musste kurz pausieren. Für ihn kam Erik-Johan Brede ins Spiel.

Anschließend passierte erst einmal nicht sonderlich viel. Calenberg ruhte sich zunächst auf der Führung aus, unsere Mannschaft kam nicht so recht vor das Gästetor. Darum gehörte die nächste Chance auch wieder den Gästen, die aus 15 Metern nach Angriff über rechts aufs Tor schossen, doch Jens Ehle klärte für seinen Keeper auf der Linie.

In der 33. Minute dann eine ähnliche Situation wie zuvor, doch diesmal machten sie es besser und der Flachschuss landete rechts unten im Bonenburger Tor. 0-2.

Wenig später dann große Aufregung: Erik ging plötzlich am Mittelkreis ohne Fremdeinwirkung zu Boden und rührte sich nicht mehr. Glücklicherweise waren einige medizinisch ausgebildete Personen am Platz, die Erste Hilfe leisten konnten. Es wurde ein Krankenwagen hinzugerufen, dieser traf nach einer gefühlt schier unendlichen Wartezeit und einer Irrfahrt durch Bonenburg endlich am Platz ein. Erik konnte schnell wieder stabilisiert werden, er konnte sogar aus eigener Kraft zum Krankenwagen gehen. Wie er abends noch auf Nachfrage mitteilte, ging es ihm da schon wieder wesentlich besser. Alles Gute, Erik!

Unsere Mannschaft entschied sich nach Rücksprache mit Gegner und Schiedsrichter, die Partie abzubrechen. Diese wird mit dem Stand zum Zeitpunkt des Abbruchs, also mit 2-0 für Calenberg gewertet.

Nach dieser Schrecksekunde mussten wir uns alle erst einmal sammeln, und als dies einigermaßen vollzogen war, war natürlich die Frage, wie man nun die plötzlich entstandene Lücke im Programm schließen konnte, denn bis zum Spiel der Ersten, das um 16.00 Uhr angesetzt war, war noch eine Stunde Zeit.

Somit schloss man diese Lücke kurzerhand mit den noch zu vollziehenden Ehrungen langjähriger Vereinsmitglieder und als besondere Würdigung der Verdienste um den Verein erhielt Hansi Hoppe, langjähriger zweiter Vorsitzender und Platzwart, die silberne Nadel des Verbandes. Für diese Ehrung war sogar Staffelleiter Adolf Muhr eigens angereist. Auch die Sieger des Boule-Turniers erhielten an dieser Stelle ihre Auszeichnungen.

Dann war es soweit: Unsere erste Mannschaft empfing den frischgebackenen A-Liga-Meister und frühzeitig als Aufsteiger in die Bezirksliga feststehende SpVgg Brakel II, der ich beim Verlesen der Aufstellungen bereits zu dieser großartigen Leistung gratulierte. Ehre, wem Ehre gebührt.

Unsere Mannschaft hingegen war noch nicht ganz am Ziel, zum Klassenerhalt benötigte man entweder einen Punktgewinn oder Neuenheerse durfte an diesem Nachmittag nicht bei unseren Nachbarn aus Scherfede gewinnen. Die beste Lösung ist immer: Sich nicht auf andere verlassen, sondern selber punkten. Dann ist man IMMER auf der sicheren Seite.

Entsprechend engagiert ging unsere Mannschaft von Anpfiff an die Partie an, versuchte gleich, mit schnellem Umschaltspiel vor das Gästetor zu kommen. Nach fünf Minuten gab es die erste Chance für den SVB, als sich Tobi Ricken über halbrechts fein durchsetzte und abzog, doch der Brakeler Torhüter war zur Stelle. Zwei Minuten später fast die identische Situation, wieder wehrte Brakels Torhüter ab.

In der 10. Minute wurde es dann vor dem Bonenburger Tor erstmals brandgefährlich, als ein Brakeler sich zentral durchsetzte, doch Christof Stallmeister, der den verletzten Lutz Müller vertrat, wehrte den Ball großartig ab.

Der direkte Gegenzug: Weiter Abschlag vom Brakeler Tor. Der Ball tippt unweit der Mittellinie auf. Daniel Schäfers schaltet am schnellsten, schnappt sich die Kugel, überläuft Brakels Hintermannschaft und drischt den Ball ins Brakeler TOOOOOOOOOOOOOOOOOOOR, der Keeper hat nicht die geringste Chance, den Ball zu halten. 1-0 für den SV 21 Bonenburg (11.).

Doch Brakel zeigte sich von diesem Gegentreffer wenig beeindruckt. Immer wieder setzten sie unsere Mannschaft mit einstudierten Spielzügen unter Druck, so auch in der 20. Minute, als sie Stalli erneut zu einer Riesentat zwangen – mit einer Fußabwehr verhinderte er den Ausgleich.

Doch nach einer knappen halben Stunde war er machtlos: Diesmal hatte Brakels Jonas Wiechers-Wiemers, der Torkrösus der A-Liga mit zu diesem Zeitpunkt 34 Treffern, sich durchgesetzt, drang in den Strafraum ein und ließ Stalli mit einem trockenen und platzierten Abschluss keinerlei Chance. 1-1.

Am Tag zuvor hatte ich mich darum bemüht, den bereits anwesenden Jonas ein wenig zu bemuttern und ihm das eine oder andere Kaltgetränk zukommen zu lassen. Das ging in doppelter Hinsicht schief: Das einzige Opfer an diesem Samstagnachmittag war ich selbst und dann schlug mein Plan der passiven Torverhinderung für das besagte Spiel auch noch fehl. Aber ungeachtet dessen kann ich festhalten, dass Jonas auf dem Platz ein Riesenfußballer und abseits des Platzes ein klasse Typ ist! Daumen hoch!

Den Rest der ersten Halbzeit dominierten nach Chancen die Gäste, wobei es unsere Mannschaft verstand, Brakel das Leben so schwer wie eben möglich zu machen. Gegen eine solche spielstarke Mannschaft kannst du Chancen nicht gänzlich verhindern, so klärte abermals Stalli zweimal (31. Faustabwehr und 37. mit feiner Parade) und einmal setzten sie einen Abschluss knapp neben den rechten Pfosten (41.).

Doch auch der SVB kam noch einmal zu einer guten Gelegenheit: Julian Meyer hatte sich in den Gästestrafraum geschlichen und lauerte dort in der rechten Hälfte relativ unbedrängt. Als eine Flanke zu ihm durchrutschte, riskierte er eine Direktabnahme und der Ball flog – deutlich am Tor vorbei (43.).

Dann war Pause. Unsere Jungs spielten bis hierher gut mit, auch wenn man den Gästen die besseren Chancen attestieren musste. Aber an diesem Nachmittag war hier alles drin, wir sahen eine spannende, intensive und vor allem faire Partie. Der sehr gute Schiedsrichter Matthias Thamm hatte bis hierher keinerlei Probleme mit dem Spiel.

Unser Trainerteam sah zunächst keine Veranlassung, personelle Veränderungen vorzunehmen und schickte die gleiche Besetzung wie zuvor in den zweiten Durchgang.

Der sich an diesem Nachmittag gut bewegende Tobi kam kurz nach Wiederanpfiff direkt zu einer großen Chance auf die abermalige Führung, doch seinen Kopfball nach einer präzisen Flanke von rechts unweit des linken Pfostens wehrte Brakels Keeper mit einem Harakiri-Hechtsprung gekonnt ab.

In der Folge kehrte etwas Ruhe ein, beide Mannschaften gönnten sich eine kleine Auszeit. Doch in der 64. Minute war diese jäh beendet. Abermals Tobi hatte sich schön durchgesetzt, drang in den Strafraum ein und zog ab – diesmal hatte Brakels Keeper gegen den Flachschuss keine Chance und der Ball landete im TOOOOOOOOOOOOOOOOOOOR zum 2-1! Wahnsinn, klasse Aktion!

Nur eine Minute später abermals der SVB am Zug: Toni Norberts kam am rechten Pfosten frei zum Abschluss, doch schon wieder war Brakels Keeper mit einer Riesenparade zur Stelle. Schade, ein Doppelschlag in dieser Spielphase wäre es gewesen.

Zunächst wechselte unser Team erstmals, indem Lukas Pieperling den an diesem Nachmittag insgesamt unglücklich agierenden Toni ersetzte (67.), und schon wenig später rächte sich das Versäumnis des weiteren eigenen Tores, denn Brakel kam nach einem schnell vorgetragenen Angriff erneut zum Ausgleich (49.), neuer Spielstand somit 2-2.

Unsere Mannschaft reagierte zunächst, indem Daniel Berendes für Daniel Schäfers ins Spiel kam (71.), und war weiterhin bemüht, offensive Nadelstiche zu setzen, aber vor allem zunächst auf das Halten des respektablen Zwischenstands hinzuarbeiten. Doch wirklich gute Chancen waren Mangelware, Brakels Keeper musste nur noch einmal eingreifen (80.).

Unglücklicherweise setzten die Gäste noch einen guten Angriff über Wiechers-Wiemers, der einen Torschuss absetzte. Bei diesem griff Brakels Kapitän noch im Abseits stehend ein, so dass er als Torschütze gewertet wurde – und vor allem hätte der Treffer dadurch nicht zählen dürfen. Doch der Unparteiische gab den Treffer, also neuer Spielstand 2-3.

Unsere Mannschaft warf noch einmal alles nach vorne, in der dreiminütigen Nachspielzeit ging sogar Stalli mit nach vorne, doch ein weiterer Treffer wollte nicht mehr fallen. Es blieb beim unglücklichen 2-3.

Doch die Enttäuschung hielt sich in Grenzen, denn es hatte sich bereits herumgesprochen, dass Scherfede gegen Neuenheerse mit 2-1 gewonnen hatte und Letztere uns somit nicht mehr einholen können – der Klassenerhalt war somit faktisch gesichert. Danke in jedem Fall schon einmal für die freundliche Nachbarschaftshilfe. Beim nächsten Aufeinandertreffen komme ich darauf noch einmal zurück!

Einen letzten Glanzpunkt hatte das Sportfest 2019 noch einmal mit dem Auftritt der Mädels der BEATbreakers unter der Leitung von Ines Tewes zu bieten, danach war das Programm offiziell beendet und der Abend klang gemütlich aus. Und noch einmal bewiesen die letzten Verbliebenen, darunter auch zwei Spieler Brakels, geschichtlich relevantes Sitzfleisch.

Wir haben abermals ein denkwürdiges Sportfest erlebt. Selbst wenn das Wetter nicht mitspielte, haben wir einfach das Beste daraus gemacht. Dem Vorstand sei an dieser Stelle für die wie immer tolle Organisation gedankt, was ihr komplett in Eigenleistung da auf die Beine stellt, lässt mich jedes Jahr aufs Neue einfach nur staunen.

Und auch dieses Sportfest bestärkt mich in meiner Meinung: Wir sind einfach ein geiler Verein!

Und ich bin stolz und glücklich, mit und für diesen Verein arbeiten zu dürfen!

SPOOOOOOOOOOOOORTFEST!
Nur der SVB!